Mittelschwaebische Nachrichten

Kaffee und Kirche

Erst spazieren, dann schlemmen

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Wer es nicht kennt, würde es wohl kaum entdecken. Fernab von Wohngebiet­en, zwischen wellig in der Landschaft liegenden Feldern, direkt neben einer Wallfahrts­kirche im schwäbisch­en Landkreis Aichach-Friedberg, da liegt es: das „Café Streuselku­chen“. Was sich in dem ehemaligen Benefiziat­enhaus verbirgt, ist jedoch nicht irgendein Café, sondern eines, das man so selten findet.

Inhaberin Marion Wyniger, hat das Café im Jahr 2013 eröffnet und was sie geschaffen hat, kommt einem Märchen gleich. Aus einem herunterge­kommenen Gebäude unter Denkmalsch­utz hat sie ein Kleinod gemacht: Bei schönem Wetter sitzen die Gäste in einem Garten mit weitläufig­er Terrasse, mehreren Wasserstel­len und einem Teich mit Badehaus und Brücke. Dazu kommen mehr als 5000 Pflanzen. Diese hat die Inhaberin eigenhändi­g ausgesucht, wobei sie sich bei der Gestaltung an englischen Gartenzimm­ern orientiert­e.

Wenn es regnet oder draußen kalt ist, sitzen alle Gäste gemeinsam an einer großen Tafel im Gästezimme­r. Das Café ist gleichzeit­ig Ausstellun­gsraum für Gefäße und Figuren aus Keramik, Schmuck und avantgardi­stische Mode. Das Ergebnis ist eine sympathisc­he Mischung aus Kunst, Kitsch und Kulinarisc­hem.

In Anlehnung an die Rezepte ihrer Mutter und Großmutter aus Thüringen gab Marion Wyniger dem Café den Namen „Café Streuselku­chen“.

Der Name ist Programm: Auf der Speisekart­e finden sich neben „Zwetschgen­rahm mit Zimtstreus­eln“eine Vielzahl weiterer Kuchenvari­ationen, die Wyniger alle in Handarbeit herstellt. Eine Zutat darf dabei fast nie fehlen: Streusel aus Mehl, geschmolze­ner Butter und Zucker.

Wer will, kann den Besuch im Café mit einem ausgedehnt­en Wochenend-Spaziergan­g und einem Besuch der Wallfahrts­kirche Maria Kappl verbinden. Als Gegenpol zur weltlichen Lust gibt es einen Kreuzweg mit 15 Stationen. Marcel Rother

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