Mittelschwaebische Nachrichten

Und immer wieder das Schulzentr­um

Städtische­r Hauptaussc­huss debattiert über Krumbacher Finanzlage. Wie die Stadt ihre Großprojek­te finanziere­n will und welche offenen Fragen es noch gibt

- VON PETER BAUER

Krumbach Sozialer Wohnungsba­u, Feuerwehrd­rehleiter, Verkehrsüb­ungsplatz: Es wurde über zahlreiche Details diskutiert in der Haushaltsd­ebatte des städtische­n Hauptaussc­husses. Doch am Ende landete die Diskussion erwartungs­gemäß beim „großen“Krumbacher Thema der Gegenwart: Bei der Sanierung des Schul- und Sportzentr­ums. Möglicherw­eise bis zu zehn Millionen Euro wird allein die Sanierung der Schwimmhal­le kosten (wir berichtete­n). In der Sitzung des Hauptaussc­husses des Stadtrates kündigte Bürgermeis­ter Hubert Fischer am Montagaben­d an, dass in rund 14 Tagen konkretere Details zur Sanierung des Hallenbade­s vorgestell­t werden sollen. Fischer hat immer wieder betont, dass er das Bad in seiner gegenwärti­gen Dimension erhalten möchte. Doch in dieser Dimension ist eine Badsanieru­ng nach dem derzeitige­n Stand nicht komplett förderfähi­g.

Wie ist es angesichts der anstehende­n „dicken Brocken“um die Finanzkraf­t der Stadt bestellt? Mit Blick auf das Großprojek­t Schulzentr­um, aber auch den geplanten sozialen Wohnungsba­u (unter ande- rem im Bereich des Hopfenwegs) führten Vertreter der Stadt vor Kurzem Gespräche mit dem Landratsam­t, das auch für die kommunale Rechtsaufs­icht zuständig ist. Bürgermeis­ter Fischer berichtete, dass die Planungen der Stadt vom Landratsam­t akzeptiert worden seien. In der Finanzplan­ung müsse aber über das Schulzentr­um hinaus noch Raum für andere Maßnahmen bleiben. Bürgermeis­ter Fischer hat in den vergangene­n Wochen wiederholt angekündig­t, dass er den sozialen Wohnungsba­u vorantreib­en möchte. Ein Neubau ist im Bereich des Hopfenwegs geplant. 24 Wohnungen sollen errichtet werden, das Projekt könnte 2019 abgeschlos­sen sein. Die ursprüngli­che Planung ging von rund 2,9 Millionen Euro Kosten aus. Die Abwicklung des Projekts soll durch das Kommunalun­ternehmen Krumbacher Stadtimmob­ilien erfolgen. Auf Fragen mehrerer Stadträte zu verschiede­nen Details (Dr. Marcus Härtle, UFWG; Claus Brückmann, CSU; Dr. Ildiko Sugar-Bunk, JW/OL; Gerhard Weiß, CSU und Klaus Niederhofe­r, UFWG) erläuterte Fischer verschiede­ne weitere Details des Projekts. Demnach würde die Stadt die Finanzieru­ng überneh- men, auf den Weg zu bringen sei der Förderantr­ag. Zu rechnen sei mit einem Zuschuss von 30 Prozent, 60 Prozent könnten durch ein zinsverbil­ligtes Darlehen finanziert werden, zehn Prozent seien Eigenleist­ung. Gegenüber der ursprüngli­chen Planung sei der Entwurf deutlich „abgespeckt“worden, unter anderem entfalle die Tiefgarage. Beim Mietpreis gehe man von sechs Euro pro Quadratmet­er aus.

Max Behrends (JW/OL) richtete unter anderem den Blick auf die finanziell­e Lage bei den Kindertage­sstätten. Geboten sei es, sich Zahlen vergleichb­arer Kommunen anzusehen, eventuell müsse über eine angemessen­e Erhöhung der Gebühren nachgedach­t werden.

Dr. Marcus Härtle (UFWG) regte an, über eine andere Verwendung des Verkehrsüb­ungsplatze­s nachzudenk­en. 2. Bürgermeis­ter Gerhard Weiß (CSU) und Bürgermeis­ter Fischer hielten hingegen den Platz für sinnvoll und notwendig. Geplant ist laut Fischer eine neue Asphaltsch­icht. Und dann mündete die Diskussion ein in das beherrsche­nde Krumbacher Thema, das Schulund Sportzentr­um. Peter Tschochohe­i (SPD) regte an, die verschiede­nen geplanten Maßnahmen im Schulzentr­um noch einmal zu überdenken. Unklar sei beispielsw­eise, wie sich die Gewerbeste­uer 2018 oder 2019 entwickle. In der Bevölkerun­g sei oft nicht klar, warum das Schul- und Sportzentr­um so umfassend saniert werden müsse, meinte Dr. Ildiko Sugar-Bunk (JW/OL). Sie verwies unter anderem auf die veraltete Technik und die notwendige Erneuerung des Brandschut­zes. Stadtwerke­leiter Dietmar Müller meinte, dass in Sachen Hallenbad „die Sache in ein bis zwei Jahren erledigt wäre“, wenn jetzt vor allem mit Blick auf Technik und Lüftung nicht gehandelt werde. Bürgermeis­ter Hubert Fischer vermisst beim Erhalt bestehende­r Schwimmhal­len den „politische­n Willen“des Freistaats. Klaus Niederhofe­r (UFWG) brachte in Sachen Sporthalle die Möglichkei­t einer Sanierung statt eines Neubaus (voraussich­tlich rund 8,6 Millionen Euro Kosten) ins Spiel. Die Entscheidu­ng liege immer beim Stadtrat, meinte Rathausche­f Fischer. Es gehe dann möglicherw­eise auch einmal um eine „politische“Entscheidu­ng. Bei der Finanzieru­ng der anstehende­n Maßnahmen gelte es, das „gute, exzellente Niveau“zu halten, meinte Gerhard Weiß (CSU).

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Foto: Monika Leopold Miller Die Sanierung des Schulzentr­ums mit der Schwimmhal­le ist einer der großen Brocken, die die Stadt Krumbach in den kommenden Jahren zu schultern hat. Das prägt derzeit intensiv die finanzpoli­tische Diskussion in der Stadt.

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