Mittelschwaebische Nachrichten
Und immer wieder das Schulzentrum
Städtischer Hauptausschuss debattiert über Krumbacher Finanzlage. Wie die Stadt ihre Großprojekte finanzieren will und welche offenen Fragen es noch gibt
Krumbach Sozialer Wohnungsbau, Feuerwehrdrehleiter, Verkehrsübungsplatz: Es wurde über zahlreiche Details diskutiert in der Haushaltsdebatte des städtischen Hauptausschusses. Doch am Ende landete die Diskussion erwartungsgemäß beim „großen“Krumbacher Thema der Gegenwart: Bei der Sanierung des Schul- und Sportzentrums. Möglicherweise bis zu zehn Millionen Euro wird allein die Sanierung der Schwimmhalle kosten (wir berichteten). In der Sitzung des Hauptausschusses des Stadtrates kündigte Bürgermeister Hubert Fischer am Montagabend an, dass in rund 14 Tagen konkretere Details zur Sanierung des Hallenbades vorgestellt werden sollen. Fischer hat immer wieder betont, dass er das Bad in seiner gegenwärtigen Dimension erhalten möchte. Doch in dieser Dimension ist eine Badsanierung nach dem derzeitigen Stand nicht komplett förderfähig.
Wie ist es angesichts der anstehenden „dicken Brocken“um die Finanzkraft der Stadt bestellt? Mit Blick auf das Großprojekt Schulzentrum, aber auch den geplanten sozialen Wohnungsbau (unter ande- rem im Bereich des Hopfenwegs) führten Vertreter der Stadt vor Kurzem Gespräche mit dem Landratsamt, das auch für die kommunale Rechtsaufsicht zuständig ist. Bürgermeister Fischer berichtete, dass die Planungen der Stadt vom Landratsamt akzeptiert worden seien. In der Finanzplanung müsse aber über das Schulzentrum hinaus noch Raum für andere Maßnahmen bleiben. Bürgermeister Fischer hat in den vergangenen Wochen wiederholt angekündigt, dass er den sozialen Wohnungsbau vorantreiben möchte. Ein Neubau ist im Bereich des Hopfenwegs geplant. 24 Wohnungen sollen errichtet werden, das Projekt könnte 2019 abgeschlossen sein. Die ursprüngliche Planung ging von rund 2,9 Millionen Euro Kosten aus. Die Abwicklung des Projekts soll durch das Kommunalunternehmen Krumbacher Stadtimmobilien erfolgen. Auf Fragen mehrerer Stadträte zu verschiedenen Details (Dr. Marcus Härtle, UFWG; Claus Brückmann, CSU; Dr. Ildiko Sugar-Bunk, JW/OL; Gerhard Weiß, CSU und Klaus Niederhofer, UFWG) erläuterte Fischer verschiedene weitere Details des Projekts. Demnach würde die Stadt die Finanzierung überneh- men, auf den Weg zu bringen sei der Förderantrag. Zu rechnen sei mit einem Zuschuss von 30 Prozent, 60 Prozent könnten durch ein zinsverbilligtes Darlehen finanziert werden, zehn Prozent seien Eigenleistung. Gegenüber der ursprünglichen Planung sei der Entwurf deutlich „abgespeckt“worden, unter anderem entfalle die Tiefgarage. Beim Mietpreis gehe man von sechs Euro pro Quadratmeter aus.
Max Behrends (JW/OL) richtete unter anderem den Blick auf die finanzielle Lage bei den Kindertagesstätten. Geboten sei es, sich Zahlen vergleichbarer Kommunen anzusehen, eventuell müsse über eine angemessene Erhöhung der Gebühren nachgedacht werden.
Dr. Marcus Härtle (UFWG) regte an, über eine andere Verwendung des Verkehrsübungsplatzes nachzudenken. 2. Bürgermeister Gerhard Weiß (CSU) und Bürgermeister Fischer hielten hingegen den Platz für sinnvoll und notwendig. Geplant ist laut Fischer eine neue Asphaltschicht. Und dann mündete die Diskussion ein in das beherrschende Krumbacher Thema, das Schulund Sportzentrum. Peter Tschochohei (SPD) regte an, die verschiedenen geplanten Maßnahmen im Schulzentrum noch einmal zu überdenken. Unklar sei beispielsweise, wie sich die Gewerbesteuer 2018 oder 2019 entwickle. In der Bevölkerung sei oft nicht klar, warum das Schul- und Sportzentrum so umfassend saniert werden müsse, meinte Dr. Ildiko Sugar-Bunk (JW/OL). Sie verwies unter anderem auf die veraltete Technik und die notwendige Erneuerung des Brandschutzes. Stadtwerkeleiter Dietmar Müller meinte, dass in Sachen Hallenbad „die Sache in ein bis zwei Jahren erledigt wäre“, wenn jetzt vor allem mit Blick auf Technik und Lüftung nicht gehandelt werde. Bürgermeister Hubert Fischer vermisst beim Erhalt bestehender Schwimmhallen den „politischen Willen“des Freistaats. Klaus Niederhofer (UFWG) brachte in Sachen Sporthalle die Möglichkeit einer Sanierung statt eines Neubaus (voraussichtlich rund 8,6 Millionen Euro Kosten) ins Spiel. Die Entscheidung liege immer beim Stadtrat, meinte Rathauschef Fischer. Es gehe dann möglicherweise auch einmal um eine „politische“Entscheidung. Bei der Finanzierung der anstehenden Maßnahmen gelte es, das „gute, exzellente Niveau“zu halten, meinte Gerhard Weiß (CSU).