Mittelschwaebische Nachrichten

Mülldeponi­e: Landkreis hat sich an Vorgaben gehalten

In Kürze will der mögliche Käufer der Pyrolysean­lage eine Infoverans­taltung in Burgau anbieten

- VON WALTER KAISER

Landkreis/Burgau Bislang klingt manches noch vage. Doch schon in Kürze sollen die Bürgerinne­n und Bürger in Burgau aus erster Hand erfahren, was es mit der möglichen Nachfolgef­irma für die Pyrolysean­lage in Unterknöri­ngen auf sich hat. Näheres nannte Landrat Hubert Hafner bei der gestrigen Sitzung des Kreistags im Sportheim in Ellzee. In einem vierseitig­en Schriftstü­ck für die Mitglieder des Kreistags ging die Landkreisv­erwaltung zudem auf den im Burgauer Stadtrat immer wieder zu hörenden Vorwurf ein, die Zuständige­n des Landkreise­s hätten in Sachen Mülldeponi­e die eine oder andere Zusage gebrochen.

In nicht öffentlich­er Sitzung hatten die Mitglieder des Kreistags gestern den Abfallwirt­schaftsbet­rieb ermächtigt, die Pyrolysean­lage und die zugehörige­n Grundstück­e an die Firma Gefa aus dem rheinland-pfälzische­n Hallschlag zu verkaufen. Voraussetz­ung: Das Kostenrisi­ko für den Abfallwirt­schaftsbet­rieb übersteigt bei einem Verkauf die Kosten des ursprüngli­ch geplanten Rückbaus der Pyrolysean­lage nicht. Das teilte Landrat Hubert Hafner im öffentlich­en Teil der Sitzung mit.

Ein denkbares Risiko, so Hafner auf Nachfrage, wäre zum Beispiel eine Insolvenz der Firma Gefa. Dann wäre der Landkreis wieder in der Pflicht. Wie der Landrat weiter erklärte, gab es bislang lediglich – von den zuständige­n Aufsichtsb­ehörden genehmigte – Gespräche mit Gefa. Ein unterschri­ftsreifer Vertrag liege noch nicht vor. Sowie das der Fall sei, werde der Vertragsen­twurf dem zuständige­n Werkaussch­uss zur Beratung vorgelegt.

Nach Angaben von Hafner habe die Gefa-Geschäftsf­ührung versichert, in Kürze eine Info-Veranstalt­ung in Burgau anzubieten, um ihre Pläne darzulegen. Wie berichtet, will Gefa in Unterknöri­ngen Kohlenstof­f, Aktivkohle und Grillbrike­tts herstellen. Dabei würden nur natürliche Grundstoff­e verwendet, Schadstoff­e entstünden kaum. Auch größere Verkehrsme­ngen seien nicht zu befürchten.

Auf vier Seiten hat die Landkreisv­erwaltung aufgeliste­t, welche Beschlüsse seit 1997 in den Kreistagsg­remien – und auch im Burgauer Stadtrat – zum Thema Fremdmüll auf der Unterknöri­nger Mülldeponi­e gefasst worden sind. In der einzigen Wortmeldun­g fasste der Burgauer SPD-Kreisrat Peter Hirsch seine Erkenntnis­se aus dem Schreiben zusammen: Der Landkreis habe stets „nach Recht und Gesetz gehandelt und sich an die Vorgaben gehalten“. Eine Änderung tritt ab diesem Jahr freilich in Kraft. Zum Ausbau der verschiede­nen Deponieabs­chnitte und zu deren Rekultivie­rung waren bislang maximal 20 000 Tonnen „Fremdmater­ial“jährlich eingearbei­tet worden.

Diese Begrenzung wird nun aufgehoben. Denn die Regierung von Schwaben habe geraten, aus Kostenund Umweltgrün­den den Ausbau der Deponieabs­chnitte drei und vier sowie die Rekultivie­rung von Abschnitt drei in einem Aufwasch zu machen. Dafür reichten 20000 Tonnen jährlich aber nicht. Wobei der Fremdmüll nur schwach belastet sei, für dessen Verwertung es sogar noch etwas Geld gebe, sagte der Landrat. Einstimmig, also auch mit Billigung der Burgauer Kreisräte, stimmte der Kreistag dieser Änderung zu.

Möglicher Käufer will Aktivkohle herstellen

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Archivfoto: B. Weizenegge­r Im Kreistag wurde betont, dass sich der Landkreis in Sachen Mülldeponi­e in Bur gau immer an die Vorgaben gehalten hat.

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