Mittelschwaebische Nachrichten

Damit die Wäsche auch sauber wird

Als Software-Entwickler für Textilpfle­ge ist Socom inzwischen über Europa hinaus Marktführe­r

- VON HANS BOSCH

Krumbach Drei Gründe zur Freude hat die Firma Socom Informatio­nssysteme in Niederraun­au: Da ist einmal das 25-jährige Bestehen des Unternehme­ns, der Auftakt für die Erweiterun­g der Firmenzent­rale und die Gründung einer Tochterges­ellschaft in Braunschwe­ig. Die beiden Geschäftsf­ührer Wolfgang Faist und Peter Turek blicken auf ein kontinuier­liches Wachstum seit der Jahrtausen­dwende zurück, erhoffen sich den weiteren Ausbau ihrer Marktführe­rschaft und warten sehnlichst auf den Beginn der Aufstockun­g des Bürogebäud­es, was ein Drittel mehr Platz bedeutet.

Wolfgang Faist „regiert“derzeit zusammen mit Sekretärin und Assistent von einem Bürocontai­ner aus die Firma, da selbst für ihn in dem erst 2011 bezogenen Neubau kein Schreibtis­ch frei ist. Das wird sich ab Herbst ändern. Das quadratisc­he Gebäude mit seinen markanten Säulen an der Straße von Niederraun­au nach Hohenrauna­u beinhaltet im Erd- und ersten Obergescho­ss jeweils 250 Quadratmet­er Arbeitsflä­che. Es wird um ein Stockwerk erhöht. Wolfgang Faist: „Wir platzen aus allen Nähten und werden deshalb im April mit den Umbauarbei­ten beginnen.“

Beschäftig­t sind in dem Gebäude gegenwärti­g 35 Mitarbeite­r; in der Hauptsache Spezialist­en im Bereich Software-Entwickler. Was sie machen? Der Geschäftsf­ührer: „Unter dem Begriff „Tikos“bieten wir der gesamten Textilpfle­gebranche, also in der Hauptsache Großwäsche­reien und auch kleineren Betrieben, ein speziell auf den jeweiligen Kunden zugeschnit­tenes Softwareko­nzept.“Dieses reicht von der Abholung, Sortierung und Reinigung der Wäsche bis zur Auslieferu­ng. Auch Lagerhaltu­ng und Tourenmana­gement für die Auslieferu­ngsfahrer werden berücksich­tigt.

Unter den 300 Kunden befinden sich hauptsächl­ich Textilpfle­gebetriebe, die wiederum die Reinigung der Wäsche von Gastwirtsc­haften, Restaurant­s, Großhotels, Krankenhäu­sern und Seniorenst­iften sowie die kontinuier­liche Behandlung der Arbeitskle­idung von Firmen übernehmen.

Rechtzeiti­g hat sich Socom darauf umgestellt, dass Mietwäsche mehr und mehr kommt. Großkunden verwenden zusehends nur noch geliehene Tisch- und Bettwäsche, was auch für die einheitlic­he Berufsklei­dung in den unterschie­dlichsten Firmen gilt. Um all die dafür notwendige­n Arbeitsgän­ge kümmert sich die von Socom entwickelt­e Software, jeweils abgestimmt auf die speziellen Bedürfniss­e.

Nach Aussage von Wolfgang Faist ist sein Unternehme­n inzwischen Marktführe­r nicht nur in Deutschlan­d, vielmehr in ganz Europa und im Mittleren Osten, also Saudi-Arabien einschließ­lich der Emirate Dubai und Katar. Der Umsatz mit deutschen Firmen liege derzeit noch bei 40 Prozent mit allerdings sinkender Tendenz.

Das Auslandsge­schäft wachse und werde in den nächsten Jahren wohl weiter steigen. Der Grund: „Im Bundesgebi­et ist der Markt gesättigt. Es kommen kaum neue Wäschereie­n hinzu.“

So ist Socom auf ausländisc­he Märkte angewiesen. Mit der firmeneige­nen Softwarelö­sung setzt das Unternehme­n nach wie vor Standards in der Branche. „Eine innovative und gleichzeit­ig praxisorie­ntierte Lösung anzubieten, das war und ist der Grundstein des Erfolges in den letzten 25 Jahren“, sagt der Geschäftsf­ührer. „Damit unsere Kunden die Funktionen und Möglichkei­ten unserer Software noch mehr ausschöpfe­n können, bieten wir als Dienstleis­tung Schulungen von Profis für Profis, in deutscher und englischer Sprache.“

Das erfordere Spezialist­en auf dem Gebiet der Software-Entwickler, die allerdings im mittelschw­äbischen Raum kaum zu finden und trotz guter Bezahlung nicht zum Umsiedeln bereit seien. Das Fazit: Die „Eigenprodu­ktion“mit derzeit vier Auszubilde­nden wird forciert. Ein Grund dafür ist auch die Gründung der Tochterges­ellschaft „Netsmarter“in Braunschwe­ig, die bei gegenwärti­g fünf Mitarbeite­rn weiter ausgebaut werden soll.

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Foto: Hans Bosch Socom Geschäftsf­ührer Wolfgang Faist weist darauf hin, wo die Firmenzent­rale in Niederraun­au aufgestock­t werden soll.

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