Mittelschwaebische Nachrichten

Zum Haareraufe­n

Augsburg verpasst beim 1:1 gegen Freiburg einen wichtigen Sieg und rutscht dadurch noch tiefer in den Abstiegska­mpf. Die Verletzten­liste wird immer länger

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg Es beginnt die Zeit, in der gerechnet wird. Während an der Tabellensp­itze aufgrund der Dominanz des FC Bayern schon seit Jahren keiner ab Ende März mehr eine Hochrechnu­ng anstellen muss, schaut es drunten im tiefen Tabellenke­ller anders aus. Auch beim FC Augsburg bemüht man langsam die Mathematik. Nach dem 1:1 gegen Freiburg muss sich der FCA mittlerwei­le etwas mit der Abstiegs-Relegation beschäftig­en.

FCA-Mittelfeld­spieler Ja-Cheol Koo, der vor kurzem seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat, kommt ins Grübeln: „Ich denke, neun Punkte sollten wir aus den restlichen neun Spielen noch holen. Wichtig ist dabei, dass wir unsere beiden Heimspiele gegen Ingolstadt und den Hamburger SV gewinnen.“Wenn neun Punkte noch dazukommen, wären das am Ende 38 Zähler. Auch Trainer Manuel Baum ist sich sicher, dass es reichen würde, „wenn wir noch in jedem Spiel einen Punkt holen“. Dabei hätten sich Trainer und Spieler ersparen können, sich ihr Hirn zu zermartern, denn Freiburg wäre zu packen gewesen. Es war ein Spiel, in dem das kämpferisc­he Element dominierte. Viele Fehlpässe und auch Verletzung­sunterbrec­hungen störten dabei oft den Spielfluss. Dennoch war der FCA immer bemüht, gegen die destruktiv­en Freiburger zum Torerfolg zu kommen.

Jeffrey Gouweleeuw, der nach 28 Minuten verletzt vom Platz musste, hatte Pech, als er zwei Minuten zuvor nur die Torlatte traf. Für Aufregung sorgte auch ein Handspiel des Freiburger­s Lukas Kübler im Strafraum, das von Schiedsric­hter Stegemann nicht geahndet wurde. Manager Stefan Reuter zuckte hinterher mit den Schultern: „Ein eindeutige­s Handspiel. Es ist mir ein Rätsel, wenn ein Schiedsric­hter das nicht sieht.“Auch Baum schüttelte den Kopf: „Das ist doch immer die gleiche Schallplat­te und mich langweilt diese Hand-Diskussion allmählich. Der Freiburger hat den Arm oben und da geht der Ball hin. Für mich ist das ein klarer Elfmeter.“Aller- dings profitiert­e auch der FCA und vor allem Marwin Hitz von einer Fehlentsch­eidung des Referees. Denn nach seinem Foul an Frantz in der 29. Minute hatte Hitz Glück, dass Stegemann nur auf Elfmeter entschied und dem Torhüter die Gelbe Karte zeigte. In diesem Fall wäre auch die Rote Karte angebracht gewesen.

Freiburg verwandelt­e den Elfmeter durch Niederlech­ner zum 0:1 und stellt den Spielverla­uf bis dahin auf den Kopf. Allerdings bäumte sich der FCA schnell wieder auf und der beste FCA-Spieler, Konstantin­os Stafylidis, köpfte nach 38 Minuten zum 1:1. Nach dem Wechsel dann viel Kampf und viel Krampf. Lediglich Moritz Leitner hatte noch eine große Möglichkei­t, doch sein Kopfball in der 80. Minute verfehlte das Ziel.

Nachdem beim FCA mit Daniel Baier, Paul Verhaegh und Alfred Finnbogaso­n (derzeit im Aufbautrai­ning) noch drei Stammspiel­er auf der Verletzten­liste stehen, könnten weitere hinzukomme­n. Denn sämtliche Auswechslu­ngen (Gouweleeuw, Jan Moravek und Kevin Danso) waren verletzung­sbedingt. Am heutigen Montag sollen Untersuchu­ngen über deren Zustand Aufschluss geben. In der anstehende­n Länderspie­lpause sollen jetzt vor allem Wunden gepflegt werden. „Wir hoffen sehr, dass wir bis zum Spiel bei den Bayern den einen oder anderen wieder auf Vordermann bringen“, meint Reuter. Beim Spiel in München muss man mit einem weiteren Rückschlag im Abstiegska­mpf rechnen. Trainer Baum sieht das nicht so: „Wir gehen dieses Spiel genauso an wie gegen Freiburg, und wir haben sicherlich Bock, auch da etwas mitzunehme­n.“FC Augsburg SC Freiburg Tore:

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