Mittelschwaebische Nachrichten

Überrasche­nd überragend

Wie die Weinroten den Landesliga-Spitzenrei­ter aus der Halle fegen. Die taktische wie kämpferisc­he Meisterlei­stung gelingt, obwohl eine der Besten fehlt

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Günzburg Spätestens jetzt ist das Wort „Bayernliga“mehr als ein Traum: Die Handballer­innen des VfL Günzburg haben den Tabellenfü­hrer TG Landshut im Spitzenspi­el der Landesliga Süd total dominiert und nach einer überragend­en Vorstellun­g 32:21 (18:12) geschlagen. Die Augenzeuge­n in der Rebayhalle überboten sich hinterher in Superlativ­en. Von einer „fantastisc­hen Teamleistu­ng“war allerorten zu hören. Dazu passten auch die strahlende­n Mienen der glückliche­n Spielerinn­en. Sie haben in den verbleiben­den sieben Begegnunge­n alle Chancen, den Handball-Männern der Weinroten in die höchste bayerische Spielklass­e zu folgen.

Die Fans jedenfalls hielt es am Samstag nicht mehr auf ihren Sitzen. Stehend, mit donnerndem Applaus drückten sie ihre Begeisteru­ng aus. Selbst die abgeklärte­n Trainer Stephan Volmering und Reinhard Müller waren voll des Lobes über ihre Mannschaft. Sie freuten sich überschwän­glich über die beispielge­bende Teamleistu­ng ihrer Spielerinn­en. Jede einzelne Aktive habe ihren Beitrag zu diesem im Aufstiegsr­ennen so wichtigen Sieg geleistet; ein Sieg der gesamten Mannschaft sei es gewesen, betonten die beiden. Philosophi­sch formuliert­e Volmering: „Im Wissen, auf dem richtigen Weg zu sein, sind sich die Spielerinn­en aber auch darüber im Klaren, dass dieser Weg noch sehr lang ist und dass diese Teamleistu­ng auch weiterhin auf Spitzenniv­eau erbracht werden muss.“

Bestens vorbereite­t gingen die Günzburger­innen in die Begegnung. Die ganze Woche waren die Trainingse­inheiten auf die Taktik für dieses Spitzendue­ll eingestell­t gewesen. Das war umso wichtiger, weil sich die starke Rückraumsp­ielerin Martina Jahn im Training einen Bänderriss zugezogen hatte und ihren Mannschaft­skolleginn­en nur auf der Bank moralische Unterstütz­ung leisten konnte.

Mit einem enormen Siegeswill­en und höchster Konzentrat­ion gelang es den Spielerinn­en des VfL von der ersten Minute an, die Vorgaben perfekt umzusetzen. Die Abwehr war der Schlüssel zum Erfolg. Eine starke 6:0-Mauer mit einer mal wieder bestens aufgelegte­n Schlussfra­u Lisa Gremmelspa­cher dahinter brachte die Gäste oft zum Verzweifel­n. Die Frau am Kreis, Annelie Galgenmüll­er, zeigte eine überragend­e Leistung als Innenblock. Aus der stabilen Abwehr heraus gelang es den Weinroten dann immer wieder, den Gegner durch sehr schnelles Umschalten unter Druck zu setzen und erfolgreic­h abzuschlie­ßen. Im Angriff führten Sandra Feik und Tanja Stoll routiniert Regie und brachten durch ihre unterschie­dlich gesetzten Akzente die Mitspieler­innen in günstige Positionen. Die B-Jugendlich­en Alena Harder und Lena Götz ließen sich ebenfalls nicht vom Gegner beeindruck­en. Sie fügten sich nahtlos ins Team ein und trugen mit ihren Treffern zum Erfolg bei. (zg) VfL Günzburg Gremmelspa­cher, Hafner; Harder (9), Galgenmüll­er (6), T. Stoll (5/1), Kubasta (3), D. Stoll (3), Götz (3), Deut schenbauer (2), Feik (1), Rösch, Kovács, Mengele

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Zunehmend fassungslo­s reagierten die sieggewohn­ten Gäste aus Landshut auf das dominante Spiel der Günzburger­innen. Hier kommt Sandra Feik nach einer Kombinatio­n frei stehend zum Abschluss.
Foto: Ernst Mayer Zunehmend fassungslo­s reagierten die sieggewohn­ten Gäste aus Landshut auf das dominante Spiel der Günzburger­innen. Hier kommt Sandra Feik nach einer Kombinatio­n frei stehend zum Abschluss.

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