Mittelschwaebische Nachrichten
Die Wunderärzte
In der Serie „Charitè“geht es um ein Stück Medizingeschichte – und Liebe
ARD, 20.15 Uhr Kein fließendes Wasser, kein elektrisches Licht. Der Krankenhaus-Alltag in der Berliner Charité ist Ende des 19. Jahrhunderts hart. Dennoch schreiben zu dieser Zeit dort Männer wie der Mikrobiologe Robert Koch (Justus von Dohnányi), der Pathologe Rudolf Virchow (Ernst Stötzner), der Immunologe Emil von Behring (Matthias Koeberlin) und der Chemotherapie-Begründer Paul Ehrlich (Christoph Bach) Medizingeschichte. Die historische Krankenhaus-Serie „Charité“, die heute Abend im Ersten startet, erzählt von diesen konkurrierenden Ärzten und Forschern – vor allem aber von der ehrgeizigen jungen Krankenpflegerin Ida Lenze (Alicia von Rittberg), die sich gegen die Männerherrschaft auflehnt. Auch Liebe und Leidenschaft kommen im Sechsteiler nicht zu kurz.
In „Charité“setzt Regisseur Sönke Wortmann das Klinik-Leben um das Jahr 1988 mit großer Sorgfalt und Detailversessenheit in Szene. Auch inhaltlich setzt die Serie auf die richtige Mischung: Medizingeschichte und Politik, Gesellschaftsleben und Zwischenmenschliches in der Wilhelminischen Zeit.
Die junge Waise Ida schleppt sich mit akuter Blinddarmentzündung in die Berliner „Charité“. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Oberin Martha empfiehlt kalte Leibwickel. Neumodische Dinge wie Operationen lehnt die Diakonisse ab. „Der Körper muss sich selbst heilen – mit guter Pflege und Gottes Hilfe“, sagt Martha, die gegen den „Ungeist des sogenannten Fortschritts“kämpft. Viele aufstrebende Ärzte in ihrer Klinik sehen das ganz anders und wagen sich an bahnbrechende Versuche. (dpa)