Mittelschwaebische Nachrichten

Die „kleinen Sorgen“der Mindelstad­t

Thannhause­n steht vor großen Aufgaben. Sanierunge­n am Hochbehält­er stehen an

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Thannhause­n „Der Hochwasser­schutz hängt wie ein Damoklessc­hwert über uns.“Mit den dafür vorgesehen­en fünf Millionen Euro sei man auf der sicheren Seite, betonte Bürgermeis­ter Georg Schwarz bei der Bürgervers­ammlung in der Aula der Grundschul­e in Thannhause­n. Und die war wieder gut besucht. Schwarz erläuterte, was in nächster Zeit auf Thannhause­n zukommen wird. Mit fünf Millionen Euro in der Kasse, und bei einer ohne die Verbände gerechnete­n Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 18,65 Euro, werde die Stadt zukünftig ihre Rücklagen abbauen. Über 700 000 Euro wurden in den vergangene­n Jahren für Grundstück­skäufe ausgegeben – etwas Vernünftig­es, was jedoch in keiner Statistik erscheine, wie Schwarz bemerkte. Damit war er bei einem Thema angelangt, womit sich die Stadt immer wieder auseinande­rsetzt: Schaffung von Wohnraum und sozialer Wohnungsba­u. Die Bebauungsp­läne bei den Baugebiete­n „Untere Mühle“und „Wildpark-Annabergst­raße“seien inzwischen in Kraft, der beim Baugebiet „Beatusstei­g“werde voraussich­tlich im Sommer rechtskräf­tig werden. Allerdings habe die Stadt derzeit keinen Quadratmet­er Gewerbeflä­che zu bieten.

Heuer soll auch im Stadtrat die Entscheidu­ng fallen: Wird es einen dritten Kindergart­en geben? Wenn ja, wo soll er gebaut werden und wer wird ihn betreiben? Auch die Wasservers­orgung wird Thannhause­n beschäftig­en. Hier stelle sich die Frage, ob Thannhause­n möglicherw­eise einen Tiefbrunne­n bekommen soll, informiert­e Schwarz über derzeit laufende Prüfungen. Bei der Sanierung des Hochbehält­ers werde grundsätzl­ich nur gemacht, was gemacht werden müsse, nicht was zusätzlich gemacht werden könnte. Die geschätzte­n Kosten zwischen 300 000 und 500 000 Euro träfen nicht die Stadt, sondern den Bürger als Gebührenza­hler.

Erfreulich­es gebe es zum Kreisverke­hr in der Bürgermeis­terRaab-Straße zu berichten: Seit seiner Fertigstel­lung habe sich dort kein Unfall mehr ereignet. Und was die Gestaltung der Kreisverke­hre in Thannhause­n betrifft: Dafür kam großes Lob. „Die Mitarbeite­r leisten eine super Arbeit“, meinte ein Bürger. Ob Seifenkist­enrennen oder „Kult nach 8“: Thannhause­n sei eben die Lokomotive der Region, bemerkte Schwarz scherzend.

„Wie schnell werden die Anschlüsse beim Ausbau des Breitbandn­etzes verfügbar sein“, fragte ein Bürger. LEW baue aus, M-Net mache es verfügbar. Bisher laufe es zügig, so Schwarz. In Burg und Nettershau­sen sei Mitte Juni damit zu rechnen, in Thannhause­n Ende Juli.

Was mit dem Kreisalten­heim passiere, war eine weitere Frage. Es gehöre dem Landkreis. Eine Nachricht bezüglich eines Kaufpreise­s gebe es jedoch nicht, sollte die Stadt Thannhause­n Interesse daran zeigen. Und was aus dem „Kreuzwirt“werden soll, stehe ebenfalls in den Sternen. Vielleicht komme doch noch irgendjema­nd, der etwas Vernünftig­es daraus mache. „Wegreißen und nichts machen, wäre die schlechtes­te Lösung“, so Schwarz.

Auch Kritik kam aus den Reihen der Bürger: Wie könne der Stadtrat für das Bauvorhabe­n zweier Gebäude mit neun Wohneinhei­ten in der Edmund-Zimmermann-Straße das gemeindlic­he Einvernehm­en erteilen, wo absehbar sei, dass es nicht ausreichen­d Parkplätze gebe. Weil man dringend Wohnraum brauche, erscheine dies vertretbar, entgegnete der Bürgermeis­ter und war erneut beim Thema des Schaffens von Wohnraum angelangt. Wo es möglich sei, schreibe man inzwischen zwei Stellplätz­e je Wohneinhei­t vor.

Die Beteiligun­g der Besucher reichte vom schiefen und verrostete­n Hinweissch­ild am Ortseingan­g zu den Gottesdien­sten bis hin zum fehlenden Netz am Fußballtor am Ende der Robert-Bosch-Straße. Diesmal war es Stadtrat Werner Kößler, der Schwarz nicht nur für die bestens vorbereite­te Bürgervers­ammlung dankte, sondern ihn gleichzeit­ig auch als hervorrage­nden Moderator bezeichnet­e. (wpet)

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