Mittelschwaebische Nachrichten
Frühjahrsfreude und ernste Worte
Wie Jettingen zum überraschenden 4:1 im Kreisliga-Derby gegen Burgau kommt
Jettingen Überraschung pur in Jettingen. Kaum jemand hätte vor Beginn des Derbys gegen den TSV Burgau mit einem klaren 4:1-Erfolg für die Heimmannschaft gerechnet. Vor 350 Zuschauern verschafften sich die VfR-Fußballer ein wenig Luft im Abstiegskampf, während die Markgräfler einen Dämpfer bezüglich ihrer Aufstiegsambitionen erhielten. Die Spitzengruppe der Kreisliga West ist jedenfalls noch enger zusammengerückt.
Dabei hatte es für die Gastgeber gar nicht gut begonnen. Burgau zeigte sich vor allem in den ersten 45 Minuten als Toptruppe und die machte mit ihren beiden Sturmtanks Marc Sirch und Patrick Merkle gleich mächtig Rabatz vor dem Gehäuse der Jettinger. Folgerichtig fiel das 1:0 für den TSV durch Marc Sirch (20.). Dem Treffer war allerdings auch ein Missverständnis in der VfR-Abwehr vorausgegangen.
Doch die Gastgeber erwiesen sich an diesem Tag als kampfstark und auch mental bestens aufgestellt. Trotz einer ellenlangen Verletztenliste kämpften sie sich immer besser ins Spiel. Die Wende kam dann mit einem Doppelschlag in der 25. und 30. Spielminute. Zunächst war Fran Dashi zum Ausgleich erfolgreich und dann drehte Johannes Fischer das Spiel. Der Rückstand schockte die Burgauer nicht nur, er ließ sie immer mehr aus der Spur geraten. Vielleicht hatte sich der eine oder andere Akteur den Gang zum Nachbarn problemloser vorgestellt. Jedenfalls hatte die Jettinger Defensive in der zweiten Hälfte die Abteilung Attacke der Markgräfler immer besser im Griff und ließ keine zwingenden Aktionen mehr zu. Nach 70 Minuten nahm dann wiederum Fischer eine Ecke volley ab und stellte auf 3:1. Und als Fischer acht Minuten vor Schluss seinen Dreierpack vervollständigte und auf 4:1 stellte, war die Messe in Jettingen gesungen. Die verbleibenden Minuten kontrollierten die Gastgeber souverän Spiel und Gegner und konnten drei immens wichtige Punkte verbuchen. So sah es auch Trainer Walter Zachwey, der erleichtert sagte: „Meine Elf hat an sich geglaubt und positive Mentalität hat Qualität bezwungen.“Der Coach trat aber sofort auf die Euphoriebremse, indem er mahnend fortfuhr: „Trotzdem heißt es für uns weiter Abstiegskampf pur bis zum letzten Spieltag.“