Mittelschwaebische Nachrichten
Erstmals ein Gemeinschaftskonzert
Die Vereine Attenhausen und Edelstetten musizierten gemeinsam im Kammeltal
Neuburg Die Musikvereine Attenhausen und Edelstetten, in unmittelbarer Nachbarschaft im Haseltal angesiedelt, haben im Sinne der Gemeinschaft neue Wege beschritten. Erstmals traten sie in einem Gemeinschaftskonzert auf und konnten so viele Blasmusikfans aus dem weiteren Umfeld der Orte erfreuen.
Dem Vorsitzenden von Edelstetten, Bernhard Sonner, oblag die Begrüßung in der Aula der Grundschule in Neuburg. Das Konzert bot eine bunte Palette anspruchsvoller Blasmusik.
Opernklänge sind eigentlich die Ausnahme im Programm kleinerer Kapellen. Mit dem „Jägerchor“aus der, „Der Freischütz“, den Otto Wagner speziell auf Blasmusik zugeschnitten hatte, gelang den 25 Musikern aus Attenhausen ein ungewöhnlicher Einstieg in den ersten Teil. Horn und Tenorhörner gaben dem Stück Klangfülle und die Holzbläser übernahmen den Part der sonst üblichen Streichinstrumente. Joshua Hörberg moderierte geschickt und mit witzigen Pointen durchsetzt durchs Programm, und sagte Titel an, wie den Marsch „Unter böhmischen Sternen“oder die Polka „Blasmusik ist unser Leben“, von Kurt Pascher. Andreas König und Andrea Rothermel gaben dabei ihr Debüt als Gesangs-Duo. Von dem als exzellent bekannten Tubisten, Komponisten und Mitglied der Innsbrucker Böhmischen, Mathias Rauch, stammt das Solo für Trompete und Posaune „Momente“, das Daniel Strobel und Christoph Weber eindrucksvoll vortrugen. Die Stabführung lag diesmal bei Ehrendirigent Ulrich Graile.
Wie „Momente“, zeigten auch die „1000 Träume weit“in eine andere Stilrichtung. Schon fast professionell gaben dabei Ulrike Weiß und Christina König als Gesangs-Duo mit ihren klaren Stimmen Kostproben ihres Könnens. Einen Solovortrag mit dem größten Blasinstrument bekommt man nicht oft zu hören. Johann Graile verstand es in der romantischen Ballade „Für Theresa“, seiner Liebsten zu imponieren, wie es der Komponist Herbert Hornig zum Ausdruck bringen wollte. Wie die vorhergehenden Titel, hatte Dirigent Thomas Mayer auch die mit technischen Raffinessen gespickte Polka „Es muß nicht für immer sein“gut einstudiert. Dezent vom Orchester begleitet, übernahmen Christina und Andreas König den Gesangspart. „Ewig schad“, ein Polkatitel von Peter Schad, fanden die Zuhörer das Ende der Darbietungen.
Tempo und Spielfreude kennzeichneten den Einstieg in die „zweite Halbzeit“– wie es Dirigent Sebastian Schwarz, gleichzeitig als Moderator agierend, bezeichnete – mit der Polka „Nechod k nàm“. Den übersetzten Titel „Es ist so schön“sangen Steffi Jekle und Franz Hörmann. „Das Mädchen“eine anspruchsvolle Polka mit einer getragenen solistischen, von zwei Tenorhörnern und Trompete gespielten Einleitung, ist ausgeschmückt mit einem runden Basssolo und einem melodiösen Trio. Dirigent Schwarz leitete sicher und untermalte mit spritzigen Einlagen die Übergänge. Elena Hartmann und Bernhard Sonner ließen mit ihren Klarinetten im Solostück „Und Hopp“, behutsam vom Orchester begleitet, diese Polka zum ersten Höhepunkt werden. Buchstäblich zum Genießen und Träumen schrieb Peter Schad den Walzer „Walzerträume“, dem „Meine große Liebe“, einem Klassiker im Mosch-Stil, folgte. Steffi Jekle und Franz Hörmann gaben dem Titel mit ihrem Gesang eine besondere Note.
Bernhard Sonner und der als Multitalent agierende Dirigent hinterfragten in der Polka „Hinter der Garage“, was dort wohl vor sich geht. Schließlich bedankten sich Steffi Jekle und Franz Hörmann im Einklang aller 35 Musici mit der Polka „Dankeschön und auf ein Wiederseh’n“.
Durchaus könnte der Marsch „Unser stolzes Bayernland“, umgedichtet in „Schwabenland“ein Hit werden, meine Schwarz zu seiner Zugabe. Als ein sichtbares Bekenntnis zum praktizierten Gemeinschaftssinn, setzten dann beide Kapellen mit dem vielsagenden Titel „Wir Musikanten“und dem Marsch „Dem Land Tirol die Treue“, im Trio durch Gesang kräftig unterstützt, einen klangvollen Schlusspunkt.