Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Zaun, Kühe und Strom
Grünes Dach für ein Haus in Ichenhausen befürwortet
Ichenhausen Gleiches Recht für alle. Nach diesem Motto hat der Bauausschuss der Stadt Ichenhausen in seiner jüngsten Sitzung die Bauvoranfrage für ein Doppelhaus mit Pultdach im Stadtteil Rieden abgelehnt. Andere Vorhaben wurden befürwortet.
Laufstall Für maximal 26 Kühe und 25 Jungtiere will ein Oxenbronner Landwirt bei seiner Hofstelle einen Liegeboxenlaufstall als Kaltstall bauen. Das Oberflächenwasser kann in einen vorhandenen Graben ablaufen, für das sonstige Abwasser plant der Landwirt einen Güllebehälter. Dem Projekt wurde einhellig zugestimmt.
Grünes Dach Das ist im Bebauungsplan nicht vorgesehen: ein grünes Dach. Vorgeschrieben sind vielmehr ziegelrote bis rotbraune oder graue Dacheindeckungen. Für ein Baugrundstück an der WilhelmBusch-Straße in Ichenhausen hat der Bauausschuss aber schon vor knapp einem Jahr die Begrünung des Daches genehmigt. Jetzt musste nachgelegt werden, weil das Pultdach auf Wunsch der Bauherren nicht die im Bebauungsplan vorgegebene Mindestneigung von zehn Prozent bekommen soll, sondern zugunsten der Begrünung mit fünf Grad noch flacher ausfallen soll. Der Bauausschuss hat dieser Ausnahme zugestimmt.
Zaun Als Arbeitserleichterung für die Landwirte müssen im Bebauungsplangebiet südlich der Anhofer Straße im Stadtteil Autenried Zäune mindestens einen Meter Abstand zu landwirtschaftlich genutzten Flächen haben. Ein Häuslesbauer will seinen Zaun aber gleich an die Grundstücksgrenze stellen, weil die landwirtschaftliche Fläche ohnehin in absehbarer Zeit Bauland wird. Diese Befreiung, so wurde im Bauausschuss signalisiert, soll auch für künftige Anträge in diesem Baugebiet gelten.
Biogasanlage Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zur Erweiterung und zum Betrieb der bestehenden Biogasverwertungsanlage an der Autenrieder Straße auf Gemarkung Oxenbronn hatte das Landratsamt schon erteilt. Jetzt hat der Bauausschuss auch das gemeindliche Einvernehmen für die Nutzungsänderung einer noch zu bauenden Garage für ein Blockheizkraftwerk und für einen neuen Pumpenkeller gegeben. Ziel des Bauherren ist laut Bürgermeister Strobel die Flexibilisierung: Der Landwirt will vor allem dann Strom und Wärme produzieren und ins Netz einspeisen, wenn der Energiebedarf hoch ist. Es werde deshalb noch ein separater Bauantrag folgen, kündigte Strobel an.