Mittelschwaebische Nachrichten

Glatzen als schöne Überraschu­ng

Schüler-Aktion für krebskrank­en Freund

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Hof Mit einer spontanen wie eindrucksv­ollen Aktion haben 14 Jugendlich­e aus dem oberfränki­schen Hof einem krebskrank­en Mitschüler eine schöne Überraschu­ng beschert – und ein breites Medienecho hervorgeru­fen. Als ihrem Freund Max wegen einer Chemothera­pie die Haare ausfielen, zückten 13 Klassenkam­eraden kurzerhand die Harrschnei­demaschine und rasierten sich ebenfalls eine Glatze. Das einzige Mädchen in der Klasse schnitt sich ihre Haare zwar nicht ganz, aber immerhin um gut 20 Zentimeter ab.

Den Anfang hatte Gilian Offial gemacht: „Ich hatte eh schon einen Friseurter­min ausgemacht. Als ich eine Glatze wollte, hat die Friseurin erst ein paarmal nachgefrag­t, ob ich mir wirklich sicher bin“, erinnert sich der 15-Jährige. Er war sich sicher. Mit dem Handy machte er ein Foto seiner Glatze und schickte es an seinen kranken Freund Max. „Der hat sich total gefreut.“Dass sich daraufhin noch 13 Klassenkam­eraden anschließe­n würden, wusste Max zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Erst als er zum Termin für das offizielle Klassenfot­o in die Schule kam, sah er die Ansammlung an Glatzköpfe­n und sei sprachlos gewesen, sagt Enrico Baake, einer der Teilnehmer. „Ich bin mit einem Kumpel zum Friseur gegangen. Der dachte dann erst, wir hätten eine Wette verloren.“Als sie ihm den Grund für die Rasur erzählten, bekamen sie die Glatze gratis.

Inzwischen wachsen die Haare der Schüler schon wieder nach. „Wir wollten zeigen: Das sind ja nur Haare, die wachsen wieder“, sagt der 16-jährige Jonas Gold am Mittwoch. Max sei sein bester Freund. Und der sei „fertig gewesen“, als ihm die Haare ausfielen. Jonas findet es daher selbstvers­tändlich, auch eine Glatze zu tragen. Seine Eltern hätten es nicht schlimm gefunden. „Mein Vater hat ja auch eine Glatze.“(dpa)

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Foto: Armer, dpa 14 Schüler aus Hof rasierten sich aus So lidarität mit einem krebskrank­en Freund die Haare ab.

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