Mittelschwaebische Nachrichten

Noch 200 Vermisste

Helfer suchen in den Trümmern Mocoas nach Verschütte­ten

-

Mocoa Nach der verheerend­en Schlammlaw­ine im kolumbiani­schen Ort Mocoa mit mehr als 250 Toten werden noch rund 200 Menschen vermisst. „Mocoa wird besser dastehen als zuvor“, kündigte Präsident Juan Manuel Santos nun an – und versprach, dass die 40 000-Einwohner-Stadt am Fuß der Anden wieder aufgebaut werde. Ihm zufolge ist die Zahl der Toten auf 254 gestiegen, unter ihnen seien 60 Kinder. Wegen der herrschend­en Hitze ist es wichtig, dass die Toten schnell beerdigt werden, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern.

Santos sagte, die Regierung komme für alle Beerdigung­skosten auf. Jede Familie bekomme zudem eine Hilfe von etwa 6000 Euro. Sogar die Farc-Guerilla, die jahrzehnte­lang den Staat bekämpft hatte und derzeit unter UN-Kontrolle ihre Waffen abgibt, bot ihre Hilfe an. „Wir haben mit Guerillero­s gesprochen, sie möchten nach Mocoa gehen, um zu arbeiten und um beim Wiederaufb­au zu helfen“, sagte Farc-Sprecher Iván Márquez nach Angaben des Portals Nueva Colombia. Dabei geht es um 400 Mitglieder des „SüdBlocks“, die sich drei Stunden von Mocoa entfernt in einem Camp befinden. Mocoa liegt in der Nähe der Grenze zu Ecuador.

In langen Trauerzüge­n haben die Bewohner gestern Abschied von den Opfern der verheerend­en Katastroph­e genommen – Retter mussten Leichen sogar von Bäumen bergen. Zunehmend verzweifel­t suchen sie nach Überlebend­en in den Trümmern. Die Wasser- und Schlammlaw­ine in Mocoa sei bis zu vier Meter hoch gewesen, hieß es. Zur Versorgung der Verletzten wurden drei Krankensta­tionen eingericht­et.

Präsident Santos versprach, eine neue Wasserleit­ung bauen zu lassen, die die Trinkwasse­rversorgun­g garantiere. Zudem sollten die Häuser künftig stabiler gebaut werden. In der Nacht zum Samstag hatte heftiger Regen drei Flüsse zu reißenden Strömen anwachsen lassen – über Berghänge schossen Wasser- und Schlammmas­sen in die Stadt. (dpa)

 ?? Foto: dpa ?? Rettungskr­äfte hoffen Überlebend­e zu finden. darauf, noch
Foto: dpa Rettungskr­äfte hoffen Überlebend­e zu finden. darauf, noch

Newspapers in German

Newspapers from Germany