Mittelschwaebische Nachrichten
Jäger unterstützen Blühflächen
Wie der Landkreis nachhaltig Artenvielfalt erhält
Günzburg Effekthascherei war die Blühflächenaktion des Landkreises vielleicht noch vor drei Jahren, als im großen Stil an Vereine und Verbände gärtnerische Kulturen in Form von kleinen Samentütchen verteilt wurden. Die Aktiven bepflanzten damit Landkreisflächen. Im Sommer fielen den Bürgern dann die vielen knallig bunten Wiesen auf, eine Wohltat für die Augen.
Vor zwei Jahren erhielten die Gemeinden vom Kreis große Mengen von Blumensamen und voriges Jahr Schulen und Kindergärten – mit dem Ergebnis, dass sich die Blumenwiesen bereits fest im Landschaftsbild etablierten. In der vierten Stufe hat der Landkreis wieder die Gemeinden und erstmals die Jäger im Kreis ins Boot geholt. Dieses Mal werden Samenpakete zu 400 Gramm für eine Fläche von etwa 200 Quadratmetern ausgegeben. Erstmals sind es Kulturen heimischer Pflanzen, die den permanenten Rückgang von Insektenarten aufhalten sollen. Denn „für jede Pflanzenart, die verschwindet, verschwinden auch 20 Tierarten“, sagt Ottmar Frimmel, Naturschutzbeauftragter des Landkreises. Gemeinsam mit Josef Stocker, dem Kreisberater für Gartenkultur, und Landrat Hubert Hafner übergaben sie gestern symbolisch Samenpakete an Erich Frey und Manfred Borchers, die Vorsitzenden der Jagd- schutz- und Jägervereine Krumbach sowie Günzburg.
Wie in den Jahren zuvor, müssen die kreiseigenen Pflanzflächen für die Aussaat vorbereitet werden. Das macht erst mal Arbeit, dafür wird die Wiese erst im Frühjahr des Folgejahres wieder gemäht. Dadurch bleiben für die Insekten, deren Eier, Puppen und Larven sowie für Vögel im Winter lebenswichtige Ablageund Unterschlupfmöglichkeiten erhalten. Landrat Hubert Hafner dankt allen Aktiven für die Unterstützung auf dem Weg, die Artenvielfalt im Kreis zu erhalten. (bwz)
Informationen im Landratsamt unter Telefon 08221/95307 oder 95753.