Mittelschwaebische Nachrichten
Das Amt bleibt in der Familie
Die neue Forst-Abteilungsleiterin Eva-Maria Birkholz tritt in Krumbach die Nachfolge ihres Mannes an
Krumbach Bei diesem Gedanken huscht ein Lächeln über das Gesicht von Behördenleiter Axel Heiß. „Wir hätten im Grunde das Türschild gar nicht auswechseln müssen“, sagt er. In der Tat: Auf Birkholz folgt Birkholz und das Amt bleibt sozusagen in der Familie. Eva-Maria Birkholz ist neue Abteilungsleiterin des Bereichs Forsten im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – und die Nachfolgerin ihres Mannes Peter Birkholz.
Ihr Leben und ihre berufliche Laufbahn: Das ist ein bemerkenswerter Weg von Westfalen nach Krumbach. Geboren ist sie in Bünde/Ostwestfalen (rund 47000 Einwohner). Bünde? Mancher bringt diese Stadt mit der großen Modellbaufirma Revell in Verbindung. Bei Revell war Eva-Maria Birkholz als Ferienarbeiterin beschäftigt. Sie erinnert sich noch gut, wie sie die Plastikbausätze in den Verpackungen untergebracht hat.
Und dann Bayern. Nach dem Abitur 1982 war es ihr Wunsch Forstwissenschaften zu studieren. In Deutschland gab es damals nur drei Studienplätze – sie erhielt einen Platz an der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Nach der Referendarzeit und der Staatsprüfung begann sie dann ihre berufliche Laufbahn an der Oberforstdirektion Augsburg. Ab 2005 war sie mehrere Jahre in Fürstenfeldbruck tätig, bevor sie 2011 in Augsburg die Sachbearbeitung für überregionale Verfahren der Raumordnung und Landesplanung übernahm. Vor einigen Wochen wechselte die 53-jährige Forstoberrätin ans Krumbacher Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Dort führt sie die Arbeit ihres Mannes Peter weiter, der Ende vergangenen Jahres nach Nördlingen gewechselt ist. Die beiden wohnen in Zusamaltheim im Landkreis Dillingen. Kennengelernt haben sie sich während des Studiums in München. Eva-Maria und Peter Birkholz sind seit 1989 verheiratet und haben drei Töchter (22, 20 und 17 Jahre alt). Auch in ihrer Freizeit ist Eva-Maria Birkholz immer wieder in den Wäldern unterwegs, beispielsweise beim Walken. Entspannung findet sie ferner beim Italienischlernen und gerne singt sie im Kirchenchor von Zusamaltheim.
Auch den heutigen Amtsleiter Axel Heiß kennt sie aus der Zeit des Studiums in München. Damals, in den 80er-Jahren sprachen nur sehr wenige von einer Klimawende. Inzwischen ist dieses Thema im Alltag der Forstwissenschaft gewissermaßen ein Dauergast. Szenarien gehen inzwischen für unseren Raum sogar von einer durchschnittlichen Erwärmung von bis zu vier Grad aus, erklärt Amtsleiter Heiß. Wärme und Trockenheit machen den in unserer Gegend weitverbreiteten Fichtenbeständen zu schaffen. Langfristig wegkommen von Fichtenmonokulturen hin zu mehr Mischwald: Das ist das Ziel der Forstpolitik, die im Krumbacher Amt an maßgeblicher Stelle umgesetzt wird. Verstärkt zum Problem werden könnte heuer der Borkenkäfer. Zuletzt freuten sich viele Menschen über das relativ warme Wetter, doch das ist gewissermaßen auch eine gute Brutstätte für die Borkenkäfer. „Das könnte heuer intensiv werden“, meint Eva-Maria Birkholz. Ein weiteres Problem haben die Forstfachleute inzwischen aber offensichtlich gut im Griff. Im Raum Ziemetshausen waren vor einigen Jahren Asiatische Laubholzbockkäfer entdeckt worden. „Inzwischen gibt es keine Befallsmerkmale mehr“, erklärt Axel Heiß.
Kümmern wird sich Eva-Maria Birkholz, die als Abteilungsleiterin für den Landkreis Günzburg zuständig ist, auch um das Walderlebniszentrum in Roggenburg, das von ihrem Mann maßgeblich initiiert wurde. Auch hier wird sie so manches mit ihrem Mann und Vorgänger auf dem „kurzen Dienstweg“besprechen können.