Mittelschwaebische Nachrichten
Lebenslang für Angriff mit Dönermesser
Täter war eifersüchtig
Tübingen Gut acht Monate nach der tödlichen Dönermesser-Attacke von Reutlingen ist der 22-jährige Täter zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Tübingen sprach ihn am Freitag unter anderem des Mordes schuldig. Er hatte im Juli 2016 seine Geliebte getötet und mehrere Menschen verletzt.
Das Gericht verurteilte den Asylbewerber auch wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung, zudem stellte es die besondere Schwere der Schuld fest. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er aus Eifersucht seine 45-jährige Geliebte mit einem Dönermesser getötet hat. Sie verblutete. Der Angeklagte hatte die Frau aus Polen nur wenige Wochen zuvor in einem türkischen Restaurant kennengelernt, wo sie beide arbeiteten. Wenige Tage vor der Tat erfuhr er, dass die Frau auch eine Beziehung zu einem anderen Mann hatte.
Der 22-Jährige verletzte an dem Tag auch einen Gast des türkischen Restaurants schwer. Er durchtrennte ihm die Gesichtshaut, dem Opfer mussten später neun Zähne eingesetzt werden. In der Reutlinger Innenstadt griff der 22-Jährige die Insassen eines Autos an und verletzte eine Frau. Anschließend rannte er durch die Straßen und jagte nach Überzeugung des Gerichts Passanten mit seinem Messer, die daraufhin in Panik wegliefen. Der Täter lief schließlich selbst vor ein Auto und konnte festgenommen werden. Der Vorsitzende Richter Ulrich Polachowski rückte die Taten in die Nähe eines Amoklaufs. (afp)