Mittelschwaebische Nachrichten
Unter Verdacht
Marathon-Olympiasiegerin aus Kenia soll gedopt haben – Russen gesperrt
Berlin Die vermeintlichen Wunderläufer aus Kenia sind nach Berichten über eine positive Dopingprobe von Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong weiter ins Zwielicht geraten. Bei Sumgong soll in dieser Woche bei einer unangekündigten Trainingskontrolle das Blutdopingmittel EPO nachgewiesen worden sein, wie die BBC am Freitag schrieb.
Der britische Sender berief sich auf eine Stellungnahme des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF. Die 32-Jährige hatte im vorigen Jahr zunächst den London-Marathon gewonnen und danach in Rio de Janeiro als erste Kenianerin auch das olympische Rennen über die 42,195 Kilometer. Sumgong sollte am Rande des Boston-Marathons am Montag kommender Woche als Siegerin der Wettkampfserie World Marathon Majors eine Prämie von 250000 Dollar erhalten. Zu der Serie mit ihrer zweijährigen Wertung gehört auch das Rennen in Berlin. In einer Stellungnahme der Veranstalter hieß es, die Prämie werde vorerst nicht vergeben.
Unterdessen sind zwei russische Leichtathleten und zwei Trainer wegen Dopings gesperrt worden. 800-Meter-Läuferin Jekaterina Poistogowa wurde rückwirkend vom 24. August 2015 an für zwei Jahre gesperrt. Poistogowa, die in einem aufgenommenen Gespräch mit Whistleblowerin Julia Stepanowa Doping zugegeben hatte, muss auch ihre Silbermedaille von den Hallen-Europameisterschaften 2015 abgeben. Die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London bliebt ihr aber erhalten.
Geher Stanislav Emeljanow wurde als Wiederholungstäter sogar für acht Jahre gesperrt. Lebenslange Sperren erhielten die Trainer Alexej Melnikow und Wladimir Kasarin, da sie Sportler mit Dopingmitteln versorgt hatten. (dpa)
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