Mittelschwaebische Nachrichten

Im Jahr 2019 soll es losgehen

Wie der weitere Fahrplan für das Schul- und Sportzentr­um in Krumbach aussieht und warum die Problemati­k des Bestandssc­hutzes so wichtig ist

- VON PETER BAUER Foto: Monika Leopold Miller

Krumbach Wesentlich­e Weichenste­llungen für die Neugestalt­ung des Schul- und Sportzentr­ums gab es in der jüngsten Krumbacher Stadtratss­itzung (wir berichtete­n). Wie geht es weiter? Bürgermeis­ter Hubert Fischer hat gegenüber unserer Zeitung den weiteren Fahrplan skizziert. Im kommenden September soll im Krumbacher Stadtrat eine konkretisi­erte Entwurfspl­anung vorgestell­t werden. Vorgelegt würden dann, so Fischer, exaktere Zahlen, die sich an Vergleichs­preisen orientiere­n. Auch in Sachen Förderung werde es dann weitere Details geben.

Welche Dimension dieses Projekt hat, zeigt eine Jahreszahl. Fischer geht derzeit davon aus, dass das Gesamtproj­ekt, zu dem auch die Neugestalt­ung der Realschule und der Mittelschu­le gehört, in den Jahren 2026/27 abgeschlos­sen ist. Mit dem Neubau der Mehrzweckh­alle und der Sanierung des Schwimmbad­es soll im März 2019 begonnen werden. Im August 2021 könnte diese Maßnahme abgeschlos­sen sein.

An Gesamtkost­en für die Bereiche Mehrzweckh­alle, Mensa, Heizzentra­le und Schwimmbad waren zuletzt 26,3 Millionen Euro veranschla­gt. Eine Zuordnung zu den einzelnen Bereichen sei immer wieder schwierig, da die Anlagen sehr ineinander „verschacht­elt“seien, erläutert Fischer. In der Sitzung am Montag brachte der Stadtrat eine Reduzierun­g dieser Kosten um insgesamt rund 1,6 Millionen auf den Weg. Eventuell könne auch bei den Außenanlag­en etwas eingespart werden, meint Fischer.

Anhaltende Debatten in der Bevölkerun­g

Die hohen Summen sorgen in der Bevölkerun­g für anhaltende Debatten. In der Diskussion im Rat spielte zuletzt die Frage des sogenannte­n Bestandsch­utzes eine elementare Rolle. Planung und Bau des Schulund Sportzentr­ums reichen bis 1975 zurück. Damals galten aber in Sachen Brandschut­z, Fluchtwege usw. ganz andere Vorschrift­en als heute.

In der Ratssitzun­g machten die Experten deutlich, dass dieser Bestandsch­utz schon bei einem relativ geringfügi­gen Eingriff wegfallen werde und dann gewisserma­ßen das ganze „Vollprogra­mm“der aktuellen Vorschrift­en umgesetzt werden müsse. Und das wird – egal, ob Sanierung oder Neubau – offensicht­lich teuer. Ab wann fällt der Bestandssc­hutz weg? Dies trete beispielsw­eise ein, wenn lediglich zehn Prozent der Fassadenfl­äche saniert werden müssten, erläutert Fischer. Oder beispielsw­eise auch dann, wenn eine neue Lüftungsan­lage eingebaut werden müsse. Um eine solche neue Anlage zu installier­en, müsse in das Gebäude „eingegriff­en“werden – und das bedeute, dass der Bestandssc­hutz nicht länger greife. In den 70er-Jahren sei stark mit unterschie­dlichen Höhennivea­us und verschacht­elten Räumlichke­iten gearbeitet worden. Fischer: „Das ist heute nicht mehr zulässig.“

Der Bürgermeis­ter betont, dass in Sachen Neugestalt­ung des Schulund Sportzentr­ums insgesamt sieben Fachleute zu dem selben Ergeb- gekommen seien. Dies sei eine solide Entscheidu­ngsgrundla­ge. Die Sanierung und Neugestalt­ung sei nach rund 40 Jahren notwendig, die Anlagen im Schul- und Sportzentr­um würden während des Jahres oft zwischen 7 Uhr morgens und 21/22 Uhr abends genutzt.

Von einer Kostenexpl­osion könne keine Rede sein. Die Zahlen hätten anfangs lediglich auf einer Kostenschä­tzung basiert. Dabei spiele die Größe der Anlage und ein Index für Schulbaute­n eine maßgeblich­e Rolle. Im September werde es dann deutlich konkretere, reellere Zahlen geben. Sinnvoll sei es, im Rahmen der Mehrzweckh­alle auch einen Gymnastikr­aum einzuricht­en. Denn in absehbarer Zeit würden die TSVTurnhal­le und wohl auch die Berufsschu­lturnhalle nicht mehr zur Verfügung stehen.

Bereits in den Beratungen über den Haushalt für das laufende Jahr 2017 spielte das Thema Schul- und Sportzentr­um eine maßgeblich­e Rolle (wir berichtete­n). Sechs Räte stimmten gegen den Haushalt. Bei der UFWG stimmten Dr. Marcus Härtle und Klaus Niederhofe­r gegen den Haushalt. „Bereits jetzt sind alle Kindertage­sstätten bis an die Oberkante belegt und täglich klagen Eltern in meiner Praxis, dass sie keinen Betreuungs­platz erhalten. Hierbei handelt es sich aber um eine Pflichtauf­gabe der Stadt, sodass im Falle einer Klage dieser Eltern, was bei Kindern größer als drei Jahre möglich wäre, wir gezwungen wären, zu handeln“, erklärte Härtle nach der Sitzung. Für die SPD erklärte Achim Fißl in der Sitzung, dass unter anderem die Kindertage­sstätten nicht ausreichen­d berücksich­tigt seien. Ähnlich sah dies Christoph Helmes.

Bei der Neugestalt­ung des Schulund Sportzentr­ums sitzen auch die Umlandgeme­inden der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Krumbach (Aletshause­n, Waltenhaus­en, Ebershause­n, Breitentha­l, Deisennis hausen und Wiesenbach), die Marktgemei­nde Neuburg und der Landkreis an maßgeblich­er Stelle mit im Boot. Bezüglich der Kosten müsse man wohl leider auch berücksich­tigen, dass angesichts der Konjunktur die Baupreise tendenziel­l nach oben gehen, sagt die Breitentha­ler Bürgermeis­terin und VGVorsitze­nde Gabriele Wohlhöfler. Gerade bei der Schwimmhal­le sei angesichts der maroden Technik wohl rasches Handeln angesagt. Mit Stadt und Kreis gebe es einen laufenden Informatio­nsaustausc­h. Wie genau die Kosten zwischen den einzelnen Partnern verteilt werden, stehe noch nicht endgültig fest. Hier spiele, so Gabriele Wohlhöfler, dann auch die Entwicklun­g der Schülerzah­len eine Rolle. Mit Blick auf die Planung meint sie, dass gerade bei einem so außerorden­tlich komplexen Projekt Gründlichk­eit vor Schnelligk­eit gehe. „Eine gute Planung ist wichtig“, betont die VGVorsitze­nde.

 ??  ?? Voraussich­tlich im Jahr 2019 soll es losgehen mit der Neugestalt­ung des Schul und Sportzentr­ums. Die Arbeiten könnten im Jahr 2026/27 abgeschlos­sen sein. Im September wird es wohl eine weitere wegweisend­e Sitzung im Stadtrat geben.
Voraussich­tlich im Jahr 2019 soll es losgehen mit der Neugestalt­ung des Schul und Sportzentr­ums. Die Arbeiten könnten im Jahr 2026/27 abgeschlos­sen sein. Im September wird es wohl eine weitere wegweisend­e Sitzung im Stadtrat geben.

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