Mittelschwaebische Nachrichten
Für Bagger ist es noch zu früh
Ist denn da immer noch kein einziger Bagger vorgefahren? Was tut sich denn jetzt im Kloster Wettenhausen? Gibt es jetzt endlich Neuigkeiten? So mancher, der diese Woche hier wieder einmal zu Gast war, beispielsweise beim gut besuchten Vortrag von Pfarrer Rainer M. Schießler, wird sich diese Fragen gestellt haben. Die Beschäftigung mit dem denkmalgeschützten Ensemble, mit den historischen Gebäuden und dem Zuhause der Wettenhauser Dominikanerinnen ist nichts für Ungeduldige. Denn Bagger steht tatsächlich noch keiner im Hof.
Dafür tut sich hinter den Türen des Klosters eine ganze Menge: Allein die Gedankenarbeit der Studenten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die hier diese Woche an Entwürfen für die Außenanlagen gearbeitet haben, wiegt mindestens fünf Bagger auf. Und dabei ist das Projekt der angehenden Landschaftsarchitekten nur ein winziger Brocken in der großen Leistung, die notwendig ist, damit irgendwann auch physisch die Baumaschinen anrücken können, um Wettenhausens historischen Mittelpunkt fit für die Zukunft machen zu können. Mit ihren Konzepten leisten die Studenten dazu einen wichtigen Beitrag: Ihre Ideen, die durch die Bank auf Offenheit und Gemeinschaftlichkeit beruhen, sollen zum Diskutieren und Nachdenken über das anregen, was hier möglich ist. Wie das alles finanziert werden kann und soll, steht auf einem anderen Blatt – aber auch daran wird nicht nur hinter den Türen des Klosters intensiv gearbeitet. Auch wenn das vielleicht nicht ganz so sicht- und greifbar ist wie die kunstvoll gezeichneten Pläne der Studierenden, die noch dieses Jahr in einer Ausstellung zu sehen sein werden. Es braucht Zeit, bis die Bagger wirklich anrollen können – damit diese dann nicht etwas Wunderbares zerstören, sondern eine wunderbare Zukunft für das Kloster Wettenhausen aufbauen können.