Mittelschwaebische Nachrichten

Frappieren­de Wirkung

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Zu „Viel Lärm um (fast) nichts?“(Wo chenend Journal) vom 8. April: Seit Samuel Hahnemann 1790 das Prinzip der Homöopathi­e entdeckt hat, wird dieser Zweig der Medizin von ihren Gegnern, die sich zumeist mit der Methode nie auseinande­rgesetzt haben, verunglimp­ft. Dennoch hat die Homöopathi­e bereits mehr als 200 Jahre allein aufgrund ihrer Erfolge überdauert. Die Heilung akuter Erkrankung­en durch Homöopathi­e mag man als Selbstheil­ung abtun, bei chronische­n Krankheite­n jedoch versagen die eigenen Selbstheil­ungskräfte und können durch Homöopathi­e aktiviert werden. Dann muss natürlich der Placebo-Effekt zur Erklärung der Heilung herhalten, obwohl andere, teils mit schweren Nebenwirku­ngen behaftete Behandlung­sversuche für die Patienten jahrelang frustriere­nd waren. Für die teils frappieren­de Wirkung bei Kleinkinde­rn und Tieren lässt sich außerdem wohl kaum ein Placebo-Effekt postuliere­n.

Die ausführlic­he homöopathi­sche Anamnese und Untersuchu­ng führen nicht nur zu mehr menschlich­er Zuwendung, die ebenfalls gern zur Erklärung des Therapieer­folgs ins Feld geführt wird. Sie erhöhen für den erfahrenen Arzt und Homöopathe­n die Diagnosesi­cherheit, nicht zuletzt unter Inanspruch­nahme der diagnostis­chen Möglichkei­ten unserer modernen Medizin. Der in den meisten Arztpraxen herrschend­e Zeitmangel stellt dagegen ein großes Risiko für Fehldiagno­sen und Fehlbehand­lungen dar. Nicht zuletzt deshalb wenden sich immer mehr Patienten der Homöopathi­e zu. Dr. Evelyne Weith, Augsburg

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