Mittelschwaebische Nachrichten

Ermittlung­en gegen brutale Fluggesell­schaft

Passagier in Klinik

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Chicago Fast 48 Stunden hat es gedauert, bis sich der Chef der Fluglinie United Airlines für den gewaltsame­n Rauswurf eines Passagiers aus einem seiner Flugzeuge entschuldi­gt hat. Die Airline hatte zu viele Tickets verkauft und mithilfe der Polizei Passagiere aus der überbuchte­n Maschine befördert.

„Ich bin noch immer erschütter­t davon, was auf diesem Flug passiert ist, und ich entschuldi­ge mich aufrichtig“, erklärte Oscar Muñoz. Doch der Image-Schaden für die Airline ist immens. Im Internet kursierend­e Videos von Mitreisend­en zeigen den brutalen Rausschmis­s eines aus Vietnam stammenden Mediziners, der in den USA lebt.

Zunächst fordern drei Polizisten vor dem Abflug aus Chicago nach Louisville im Bundesstaa­t Kentucky den Mann namens David Dao auf, seinen Platz zu räumen. Als der 69-Jährige sich weigert, zerrt ihn einer der Beamten von seinem Sitz. Dabei stößt Dao gegen eine Sitzlehne, wird blutend und schreiend durch den Gang geschleift. Selbst das Weiße Haus bedauerte den „unglücklic­hen“Vorfall. „Niemand sollte so behandelt werden“, erklärte jetzt Muñoz. Man bemühe sich, „die Lage zu klären“. United Airlines will auch den internen Umgang mit Überbuchun­gen prüfen und bis Ende April Ergebnisse vorlegen.

Am Dienstag eröffnete das USVerkehrs­ministeriu­m eine Untersuchu­ng, um zu klären, ob die Fluggesell­schaft die Regeln für Überbuchun­gen eingehalte­n hat. Zuvor hatte die US-Luftfahrtb­ehörde erklärt, dass das Vorgehen der Polizei „nicht in Übereinsti­mmung mit unseren Standards stand“. Der Beamte, der den Passagier mit sich geschleift habe, sei sofort beurlaubt worden. Fluggast David Dao kam nach dem Vorfall vorübergeh­end ins Krankenhau­s. (afp)

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