Mittelschwaebische Nachrichten

Lage ist schlechter als sie scheint

- VON TILL HOFMANN redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de Hausärzte im Kreis

Auf der Übersichts­karte der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g sind fast alle Teile Bayerns in einem hellen oder einem dunklen Blau eingefärbt. Das signalisie­rt für den Bereich der Hausärzte: Die Regelverso­rgung ist in dem Flächenlan­d großteils gewährleis­tet. Im Süden des Freistaats ist die Überversor­gung zum Teil so massiv, dass sich dort keine neuen Allgemeinm­ediziner niederlass­en dürfen.

Ist alles also gar nicht so schlimm, wie uns das in der Vergangenh­eit weisgemach­t werden sollte?

Die Antwort auf die Frage lautet: Es ist noch nicht so schlimm. Das wird sich vermutlich bereits in wenigen Jahren ändern. Gerade werden die Bereitscha­ftsdienste neu konzipiert, weil in absehbarer Zeit viele Ärzte wegen ihres Alters nicht mehr zu diesen Diensten verpflicht­et werden können. Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g schüttetet­e aus einem Strukturfo­nds seit dem Jahr 2014 fast vier Millionen Euro aus, um Ärzte, die sich zur Ruhe setzen wollten, noch ein wenig zum Weitermach­en zu animieren.

Das alles sind deutliche Zeichen für die negative Entwicklun­g.

Wer die immer noch schönreden will, dem sei noch schnell das Durchschni­ttsalter der Hausärzte für den Süden und Norden des Kreises genannt: Für die Krumbacher Region beträgt es 55,2 Jahre. Im Altlandkre­is Günzburg ist der durchschni­ttliche Hausarzt 57,1 Jahre alt. Auch Kommunen müssen sich mit ihren Möglichkei­ten aktiv um Ärzte bemühen. Wenn sie das unterlasse­n, braucht sich niemand wundern, dass Praxen mangels Nachfolge geschlosse­n werden.

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