Mittelschwaebische Nachrichten
Drei mal drei Kräuter sollen es sein
Die Gründonnerstagssuppe bietet Vitamine. Die Bitterstoffe sollen an das Leiden Christi erinnern
Krumbach
„Als dann der Frühling im Garten stand, das Herz ein seltsam Sehnen empfand, und alle Kräuter und Blumen und jeder Baum, wachten auf, aus dem Wintertraum…“
... so beginnt ein Gedicht von Percy B. Shelley. Die Sonne lockt jetzt alle Frühjahrsblüher, besonders auch die wertvollen Kräuter aus dem Winterschlaf. Grün ist die Farbe der Kräuter und bedeutet Leben. Sie ist aber auch die Symbolfarbe der Hoffnung und Kraft, besonders im Frühjahr.
Der Körper wird nach dem Winter gestärkt
Aus den ersten neun Kräutern, die man im Garten findet, wird üblicherweise die Gründonnerstagssuppe zubereitet. Man nimmt drei mal drei Kräuter. Die Zahl drei steht für die Heilige Dreifaltigkeit und die Zahl neun gilt als magische Zahl. Schon für die Kelten und Germanen war diese Suppe übrigens ein vitaminreiches Essen, um den Körper nach einem langen Winter zu stär- ken. Die Kräuter waren und sind immer noch natürliche, vitalisierende Vitaminspender. Und die Bitterstoffe der Kräuter sollen an den Kartagen an das Leiden Christi erinnern. Für Leber, Galle und den Stoffwechsel sind diese außerdem sehr wichtig. Der Karfreitag ist ein hoher Fast- und Abstinenztag. Es wird auf Fleisch und Wurst verzichtet. Man nimmt nur leichte Speisen zu sich. Der Karsamstag ist der letzte Tag der Fastenzeit. „Kara“bedeutet Kummer und Trauer. Bis Mittag werden keine Wurst und kein Fleisch gegessen. Traditionell aß man früher außerdem eine Brotsuppe.
Hier nun der Vorschlag, wie man eine Gründonnerstagssuppe zubereiten kann. Man nehme: Brennnessel, Löwenzahn, Schnittlauch, Schafgarbenblätter, Gundermann, Gänseblümchen, Bärlauch, Vogelmiere, Giersch. Weitere Zutaten der Suppe: und Zubereitung
● 2 Esslöffel Butter ● 3 Esslöffel Mehl ● 1 Zwiebel ● 1 ½ Liter Brühe ● 2 bis 3 Handvoll geschnittene Kräuter, Salz und Pfeffer ● Zum Verfeinern geschlagene Sahne
Aus Butter, Mehl und Zwiebelwürfeln machen Sie eine helle Mehlschwitze, gießen mit Brühe auf und geben die geschnittenen Kräuter dazu.
Die Suppe nur kurz köcheln lassen, damit alle wichtigen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Dann pürieren und mit Sahne und Gänseblümchen garnieren. Für diese Suppe können Sie auch beliebig andere Kräuter verwenden.