Mittelschwaebische Nachrichten
Ein „Sch“geht um die Welt
Wie denkt, lebt, liebt und kocht der Bayerische Schwabe? Die Antwort darauf gibt die Show „Schwablantis“. Und das nicht nur in Burgau
Burgau Der Schwabe hat’s einfach drauf. Musikalisch, kulinarisch, romantisch, und überhaupt. Das musste einfach mal gesagt – und gesungen – werden. Dachte sich jedenfalls der Burgauer Hermann Skibbe, den es schon lange nervt, dass von allen bayerischen Stämmen die Schwaben am wenigsten laut Werbung in eigener Sache machen. Wo Franken und Oberbayern Anspruch auf kulturelle Vorherrschaft erheben, sagt der Schwabe eben am liebsten: nix.
Wo er doch so viel erzählen könnte, zum Beispiel aus Ingingen – das muss irgendwo zwischen Jettingen, Röfingen, Denzingen und Deffingen liegen. Sagt zumindest die Legende, die Hermann Skibbe um das sagenumwobene „Schwablantis“gestrickt und am Ostersonntag erstmals auf die Bühne in der ausverkauften Burgauer Kapuziner-Halle gebracht hat. Vereint mit seiner ältesten Boyband Süddeutschlands, 8872. Also mit Markus Kraus, Michael Smalko und Martin Köhler, sowie Thommi Stottrop (Bayern 3) als Gaststar an den Drums und Elias Smalko an den Tasten. Und mit dem Schorsch. Vorne „Sch“, hinten „sch“, schwäbischer geht es nicht.
Karl Bader, zuletzt umjubelt als Bruder Baderbas beim Starkbierfest der Günzburger Zeitung, lebt als Hauptfigur von „Schwablantis“den schwäbischen Traum: Er tanzt den „Gommistiefel Blues“(„I gang zum shoppa in dia Baywa, han da Filzhuat auf’m Grend. I brauch Diesel in meim Bulldog, und koi Diesel Jeans...“) und philosophiert über „Sottige & Sottige“(„Ob du woich bisch oder hart. Ob du bled bisch oder smart. Es isch egal, s’isch scheißegal. I brauch koi Schublad und koi Regal“).
Und natürlich ist der Bayerische Schwabe auch ein echter Lover. So verliebt, dass er gleich in die Luft geht: „Wir schweben über den Din- gen und all den Ingen von deane mir singen.“In Schorschs Fall natürlich seine persönliche Inge, auf der Kapuziner-Hallen-Bühne repräsentiert von einem eher hölzernen Exemplar, aus budgetechnischen Gründen nur „vom Band“, oder vielmehr vom Band-Leader, sprechend. Dafür gibt es die schwäbische Kochkunst live und in Farbe, denn Liebe geht ja auch durch den Schwaben-Magen: Unter den entsetzten Augen von Kochstudio-Moderator Thommi Stottrop schwingt sich Schorsch zum kulinarischen und komödiantischen Höhepunkt des Abends auf.
Es gibt feines Leberwurschtbrot von der groben Sorte, „dau gilt die Fauschtregel: Dies Stuck Wurscht muss mindeschtens so groß sei wia a Fauscht“. Den passenden Drink dazu serviert Burgaus Kulturamtsleiter Stefan Siemons: Schwäbischer Tequila. Der will stilecht genossen werden: Senf ablecken, Obstler stürzen und Schwarzwurst beißen. Dem Test-Publikum in Reihe eins hat es wohl gemundet.
Damit sich Bayerisch-Schwäbisches Savoir vivre im ganzen Freistaat verbreiten möge, hat das Bayerische Fernsehen für die Abendschau fleißig bei der Premiere mitgefilmt. Auf dass das „Sch“um die Welt geht. Das kann natürlich nur ein schwacher Ersatz sein für das LiveErlebnis „Schwablantis“. Zu sehen gibt es das noch einmal am kommenden Samstag, 22. April – wegen der rasant ausverkauften Premiere ist ein Zusatztermin anberaumt worden, für den es nur noch wenige Restkarten beim Kulturamt Burgau, bei Kerzen Bader oder der Buchhandlung Pfob gibt.
Gerade noch rechtzeitig zur Premiere sind außerdem die CD zum Musical – inklusive zer-Stoiber-te Einführung von Kabarettist Wolfgang Krebs – und das „Schwablantis-Büchle“fertig geworden. Quasi der Bayerisch-Schwaben-Kursus für zu Hause. Für Schwaben – und solche, die es werden wollen. Es lohnt sich: „Ja wir schweben, über solche Dinge. Lass doch die Würtaberger damit baden. Mir sin halt oifach die viel bessere Schwaben!“ Am Sonntagnachmittag befuhr eine 24-jährige Autofahrerin die B 300 bei Ziemetshausen in westlicher Richtung. Hierbei geriet sie auf Höhe der westlichen Einfahrt Ziemetshausen aus noch ungeklärter Ursache nach rechts in das Bankett. Beim Versuch gegenzulenken geriet sie ins Schleudern und kam mit ihrem Fahrzeug nach links von der Fahrbahn ab. Dort landete sie mit ihrem Fahrzeug in einem Graben. Die Autofahrerin musste durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden, dort stellten sich die Verletzungen nach einer eingehenden Untersuchung jedoch als weniger schwerwiegend als zunächst angenommen heraus, berichtet die Polizei. Am Auto entstand Totalschaden in Höhe von rund 2000 Euro, der Wagen musste durch einen Abschleppdienst geborgen werden. Die B300 war während der Unfallaufnahme und den Bergungsarbeiten in östlicher Fahrtrichtung gesperrt, der Verkehr wurde durch Ziemetshausen umgeleitet. (zg)