Mittelschwaebische Nachrichten

Breitband und Kindergart­en sind die größten Brocken

Aletshause­n will heuer viel in die Gemeinde investiere­n. Sorgen bereiten die wachsenden Ausgaben im Verwaltung­setat

- VON KARL KLEIBER

Aletshause­n Bei der letzten Sitzung des Gemeindera­ts verabschie­dete das Gremium den Haushalt für das Jahr 2017 mit einem Gesamtvolu­men von 4,377 Millionen Euro. Er umfasst im Verwaltung­shaushalt in Einnahmen und Ausgaben 1,982 Millionen Euro. Auf den Vermögensh­aushalt entfallen 2,395 Millionen Euro.

Das Wichtigste: Die Hebesätze für Grund- und Gewerbeste­uer bleiben unveränder­t. Aus den Rücklagen werden zur Finanzieru­ng der Investitio­nen und Sondertilg­ungen 823 000 Euro entnommen, der Rest wird mit einem Kredit in Höhe von 169 000 Euro abgedeckt. Vor der Haushalts-Beratung erläuterte VGKämmerin Barbara Fetschele, dass der Gemeindean­teil am BreitbandA­usbau für die Ortsteile Haupeltsho­fen und Winzer mit Gaismarkt 169 000 Euro betrage. Sie schlug vor, das von der KfW-Bayern angebotene Darlehen zur Deckung dieser Summe anzunehmen. Es sei zinslos und habe eine Laufzeit bis zu 20 Jahren.

Dadurch sei die Gemeinde zwar Ende 2017 nicht schuldenfr­ei, aber die eigenen Rücklagen würden geschont, die Aletshause­n etwa bei Grundstück­skäufen kurzfristi­g eher brauchen könnte. Nach längerer Diskussion wurde die Kreditaufn­ahme einstimmig beschlosse­n. Anschließe­nd gingen Kämmerin und Gemeindera­t den Haushaltsp­lan akribisch durch.

Die Räte waren gut informiert, da sie das komplexe Zahlenwerk samt Einzelplän­en bereits im Vorfeld erhalten hatten. Die wichtigste­n Einnahmen im Verwaltung­shaushalt sind: Grundsteue­r A und B 119850 Euro, Gewerbeste­uer 290 000 Euro. Das sind 50000 Euro mehr als im vergangene­n Jahr. Der Anteil an der Einkommens­teuer betrug 508500 Euro – ein Plus von 27200 Euro im Vergleich zu 2016. Die Schlüsselz­uweisungen, also Mittel des Freistaats zur Unterstütz­ung der Kommunen, betragen 332 000 Euro. Aufgrund der gestiegene­n Steuerkraf­t Aletshause­n sinkt der Betrag um 11000 Euro.

Die staatliche Förderung für den Kindergart­en Aletshause­n beträgt 125 400 Euro. Durch die Kanal- und Wassergebü­hren nimmt die Gemeinde 127 000 Euro ein, durch die Konzession­sabgabe 23 000 Euro. Die pauschale Investitio­nszuweisun­g des Staates beträgt 126 500 Euro. Für den Breitband-Ausbau ist ein Zuschuss von 672000 Euro angesetzt.

Der Betrieb des voll ausgelaste­ten Kindergart­ens wird für die Gemeinde immer teurer: Die Gesamtausg­aben werden 401 000 Euro ausmachen, wobei die Personalko­sten 338 600 Euro und die Sozialvers­icherung mit 48 000 Euro die größten Posten sind. 35000 Euro gehen an Benutzungs­gebühren der Eltern ein. An Zuweisunge­n des Freistaate­s, des Bezirks und der Gemeinden, die Gastkinder schicken, sind 94000 Euro zu erwarten. Somit verbleibt ein Fehlbetrag von gut 145000 Euro, den die Gemeinde zu tragen hat. Die übrigen Ausgaben des Gemeindepe­rsonals bezifferte die Kämmerin mit 76000 Euro.

Weitere erhebliche Ausgaben sind unter anderem die Kreisumlag­e 466000 Euro, die um 41000 Euro gestiegen ist, an Gastschulb­eiträgen leistet die Gemeinde 79 000 Euro, für den Unterhalt der Gemeindest­raßen und den Ausbau des Hofer Bachs sind 100 000 Euro geplant, der Unterhalt der Kanäle schluckt 104 000 Euro, die VG-Umlage ist um 18 100 Euro gestiegen und beträgt 107650 Euro, der Unterhalt für die Wasservers­orgung 87450 Euro, die Gewerbeste­uerumlage 63 800 Euro, die Straßenbel­euchtung 11300 Euro und Winterdien­st 10000 Euro. Die ordentlich­e Schuldenti­lgung 2017 soll 36 250 Euro betragen, was der gesetzlich­en Vorgabe entspricht. Mit der Sondertilg­ung von 341800 Euro könnten alle Verbindlic­hkeiten abgegolten werden. Um Investitio­nen und Sondertilg­ungen finanziere­n zu können, müsste den Rücklagen eine knappe Million Euro entnommen werden. Durch das beschlosse­ne Darlehen von 169000 Euro reduziert sich die Entnahme aber auf 823 000 Euro.

Im Vermögensh­aushalt sind an wichtigen Investitio­nen vorgesehen: Breitband-Ausbau 841000 Euro, Erweiterun­g Kindergart­en 600000 Euro, Wasser-Notverbund mit Krumbach und Anschluss von Haupeltsho­fen an Aletshause­n 320000 Euro, Sanierung des Bürgerheim­s in Winzer 70000 Euro, der Erwerb von Grundstück­en 53 000 Euro, Anteil an der Sanierung für die Mittelschu­le Krumbach 49000 Euro und die Sanierung der Straßenbel­euchtung 47800 Euro. Zum Jahresende 2016 betrugen die Schulden 378000 Euro (40500 Euro weniger als im Vorjahr), was einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng bei 1127 Einwohnern von 335,43 Euro entspricht.

In der Beurteilun­g des Etats erwähnte Bürgermeis­ter Duscher, dass man sich die enormen Investitio­nen leisten könne, da die Steuern noch recht gut fließen. Er stellte auch fest: „Die steigenden Ausgaben müssen wir aber auch in Zukunft im Blick behalten.“Anschließe­nd wurden ohne weitere Diskussion Haushalts-Satzung und Etat, vorbehaltl­ich der Genehmigun­g der Aufsichtsb­ehörde, einstimmig verabschie­det.

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