Mittelschwaebische Nachrichten
China erzieht deutsche Autohersteller
China tut VW, Audi, Daimler und BMW gut. Denn die autoverrückten Menschen des Landes spornen deutsche Hersteller zu Höchstleistungen an. Nur wer auf dem wichtigsten Wachstumsmarkt der Welt besteht, kann insgesamt als Konzern satte Gewinne ausweisen.
Daimler hatte das China-Geschäft lange sträflich vernachlässigt und musste dies mit mageren Jahren für das Unternehmen bezahlen. Währenddessen konnten VW und Audi die Ernte früher und konsequenter Bearbeitung des asiatischen Marktes einfahren. Selbst in Zeiten der Diesel-Krise halten chinesische Kunden VW die Treue. Gleiches galt lange für Audi, bis die Ingolstädter Opfer eines Eifersuchtsdramas zwischen dem bisherigen und einem möglichen zweiten chinesischen Partner wurden. Das führte zu einem Absatzrückgang. Audi kann sich aber sicher wieder erholen und seine starke Position in China verteidigen.
Für die Bayern wird es nicht mehr so leicht, von Erfolg zu Erfolg zu eilen. Denn Daimler setzt den Ingolstädtern mit neuen, schnittigen und für junge Käufer attraktiven Autos zu. Künftig wird es für deutsche Hersteller darauf ankommen, in den massiv unter Luftverschmutzung leidenden chinesischen Metropolen mit Elektroautos zu punkten. Die Behörden des Staates üben Druck auf Fahrzeughersteller aus, Öko-Flitzer zu bauen. Das ist ein heilsamer Druck, der VW, Audi und Daimler guttut. Anders als BMW haben sie das Thema „Elektro-Mobilität“lange vernachlässigt. Doch jetzt werden die Kapitalisten aus Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart von Kommunisten ökologisch erzogen.