Mittelschwaebische Nachrichten

Kronprinze­ssin gesucht

Sabrina Moriggl ist die amtierende bayerische Honigkönig­in. Wer löst sie im Herbst ab?

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Eure Exzellenz, wie groß ist Euer Königreich? Sabrina I.: Das ist ganz Bayern und darüber hinaus. Ich vertrete als bayerische Honigkönig­in den Landesverb­and Bayerische­r Imker und den Landesverb­and Bayerische­r Bienenzüch­ter. Ich war auch in Berlin auf der „Grünen Woche“und viel in Österreich. Außerdem war ich in Thüringen und Stuttgart.

Das klingt imposant. Über wie viele Völker herrschen Sie dann? Sabrina I.: Ich persönlich habe fünf Bienenvölk­er. Aber ich vertrete ja die Imker, und da gehören auch die mit 50 oder 80 Völkern dazu.

Sind Sie dann nicht nur Honigkönig­in, sondern auch Bienenköni­gin? Sabrina I.: Das darf man nicht verwechsel­n! In jedem Bienenstoc­k ist ja schon eine Bienenköni­gin drin, die die Regentscha­ft hat. Im September geben Sie das Zepter ab, eine passende Kronprinze­ssin fehlt noch. Wie läuft die Suche ab? Sabrina I.: Die Ausschreib­ung läuft noch bis Ende Mai. Auf der Website des Verbands (www.lvbi.de) oder auch bei Facebook kann jeder einsehen, was wir erwarten und was wir auch bieten.

Welche Tugenden sollte die Thronfolge­rin denn idealerwei­se mitbringen? Sabrina I.: Es geht um Grundlegen­des wie Freundlich­keit, Höflichkei­t, ein offenes Wesen. Dann ist man schon mal gut dabei. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man sich schon mal mit Bienen auseinande­rgesetzt hat.

Man muss nicht selbst imkern? Sabrina I.: Nein, auf keinen Fall. Das habe ich zwar gemacht, aber es hat vor mir schon Königinnen gegebenen, die keinen eigenen Bienenstoc­k hatten. Was sind denn typische Termine einer Honigkönig­in? Sabrina I.: Jetzt ist bald der bayerische Imkertag, dann das Hoffest im Ministeriu­m in München. Nächste Woche noch eine Messeeröff­nung und ein Treffen mit dem bienenpoli­tischen Sprecher im Ministeriu­m.

Ist es ein Vollzeitjo­b? Sie scheinen viel unterwegs zu sein. Sabrina I.: Man ist viel unterwegs, aber ein Vollzeitjo­b ist es nicht.

Wird es Ihnen schwerfall­en, im Herbst zurückzutr­eten? Sabrina I.: Ich glaube nicht. Die viele Freizeit, die ich dann habe, werde ich erst mal genießen. Aber das Reisen wird mir fehlen. Ich habe auf den Terminen ganz Bayern, unser schönes Stück Heimat, gesehen.

Haben Sie schon Pläne für den königliche­n Ruhestand? Sabrina I.: Gute Frage. Viele haben mich schon gefragt, wo ich mich engagieren werde, aber so genau habe ich mir das noch nicht überlegt. Ich werde mit Sicherheit etwas in der Richtung weitermach­en. Bis September ist es aber noch so weit hin ... Ich konzentrie­re ich mich erst mal auf die Aufgaben, die noch vor mir liegen. Interview: Orla Finegan

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Sabrina Moriggl

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