Mittelschwaebische Nachrichten
Diem braucht eine neue Halle in Deisenhausen
Konserven sind auch im Onlinehandel sehr gefragt. Anfragen kommen bis aus Island. Welche Zukunftspläne das Krumbacher Familienunternehmen hat
Krumbach/Deisenhausen „Von Monat zu Monat bekommt das OnlineGeschäft stärkeren Zuwachs.“Der Krumbacher Metzgermeister Karl Diem freut sich, dass das neue Standbein seiner Metzgerei sich so gut entwickelt. Neben Metzgerei, Gaststätte und Hotelbetrieb betreibt das Familienunternehmen auch die Produktion von Konserven. Da sich dieser Zweig immer mehr ausweitet, baut Diem nun eine Lagerhalle in Deisenhausen.
Vor Kurzem fand dazu der Spatenstich statt. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich die Auszubildenden Helme aufsetzten und die Spaten in die Erde stießen: So wie die geplante Halle eine Investition in die Zukunft des Unternehmens ist, seien es auch die Auszubildenden, die für das Weiterbestehen der Firma von Bedeutung seien, betont Diem. Im Mai soll die Halle fertig sein.
Das Unternehmen hat zwischenzeitlich eine umfangreiche Produktpalette mit heimischen Erzeugnissen im Angebot. Neben klassischen Wurst- und Fleischwaren kann der Kunde auch zu Feinkostgerichten wie Ragout fin oder Rindsrouladen greifen.
Es gibt bei Diem auch Besonderheiten in der Dose, beispielsweise eine Flugente. Und die „Schwabenexoten“, wie Karl Diem Lunge, Niere und Kutteln bezeichnet, sind besondere Spezialitäten des Hauses.
Das Angebot wurde 2016 noch zusätzlich durch Suppen aus der Konserve erweitert – wobei es auch vegetarisch sein darf, wie eine Karotten-Orange-Cremesuppe belegt. Jetzt hat der Sohn des Hauses und Küchenchef Johannes Diem zusätzlich einen hauseigenen Ketchup entwickelt, der in Flaschen angeboten wird. Selbst aus Reykjavik (Island) sind für die Konserven von Diem schon Bestellungen eingegangen.
Gekocht für die Konserven wird in der Hotelküche in Krumbach. Dort werden die Dosen auch befüllt. Doch der Platz für die Lagerung wird knapp. Deshalb baut Diem nun die bereits erwähnte Halle in Deisenhausen. Dort ist bereits seit 28 Jahren der Schlachtbetrieb in einer eigenen Halle untergebracht. Das künftige Gebäude dient der Lagerung, Verpackung und dem Versand der Produkte für den OnlineHandel. Alles, von den leeren Dosen bis zu den Etiketten, Kartons und Folien – laut Diem überwiegend regional eingekauft – wird künftig in Deisenhausen gelagert.
In der Krumbacher Kirchenstraße, wo Metzgerei, Gaststätte und Hotel angesiedelt sind, ist eine Erweiterung aus Platzgründen nicht möglich. Zudem möchte Karl Diem damit den Anlieferverkehr in der Innenstadt etwas minimieren.
Die Zukunft im Hause Diem scheint auf einem guten Weg zu sein. Neben Sohn Johannes (er absolvierte seine Ausbildung zum Koch im Fünf-Sterne-Hotel Sonnenalp in Ofterschwang) ist seit März auch Sohn Benedikt ins Unternehmen eingetreten. Zuvor ließ er sich im Hotel Bayerischer Hof in München zum Hotelkaufmann ausbilden. Er ist im Hause Diem für den Vertrieb und den Außendienst zuständig.
In der Metzgerei wird zwischenzeitlich regelmäßig Bio-Schweinefleisch und Bio-Rindfleisch angeboten. Dafür erhielt die Metzgerei vor Kurzem die Zertifizierung. Die BioSchweine bezieht Diem von einem Züchter in Ellenried bei Eppishausen. Die Bio-Rinder kommen aus Ziemetshausen.