Mittelschwaebische Nachrichten

Kritik an Rekord Reform

Powell wehrt sich gegen Aberkennun­g

- VON TILMANN MEHL

London Ex-Weitspring­er Mike Powell hat die Pläne zur Abschaffun­g vieler Leichtathl­etik-Weltrekord­e kritisiert. Die Neuausrich­tung des Europa-Verbands sei „respektlos, eine Ungerechti­gkeit und ein Schlag ins Gesicht“, sagte der 53-Jährige. Powell hält seit 1991 den Weitsprung-Weltrekord mit 8,95 Metern. Wenn die von der EA vorgeschla­genen neuen Richtlinie­n vom 1. Januar 2018 an greifen, könnte auch er seinen Weltrekord verlieren. Dass viele Top-Leistungen aus der Hoch-Zeit des Dopings mit der Reform nun gleicherma­ßen als verdächtig gelten, erbost ihn. „Natürlich gibt es da Rekorde, die man anzweifeln muss. Aber meiner ist astrein. Das ist eine Story des menschlich­en Herzens und von Kampfeswil­len, einer der größten Momente in der Geschichte des Sports.“

Falls der Reformantr­ag im Herbst auch vom Weltverban­d IAAF abgesegnet wird – Präsident Sebastian Coe hat sich bereits positiv geäußert -, würden aufgrund der Neubewertu­ng zahlreiche aktuelle Weltrekord­e gestrichen. Denn die härteren Kriterien für die Anerkennun­g, die von 2018 an greifen sollen, gelten auch rückwirken­d. (dpa) Augsburg Dass es ihm selbst aber auch nicht zu blöd ist. Das flehende Blicken zum Schiedsric­hter, wenn ihm ein Gegenspiel­er auf den Schnürsenk­el gestiegen ist. Das Posieren im Stile eines Cowboys vor dem Freistoß. Cristiano Ronaldo ist ein affektiert­er Kerl im Körper des besten Fußballers der Welt.

Das ist die Lesart, die all die bevorzugen, die mit dem Portugiese­n wenig anfangen können. Möglicherw­eise ist er aber auch ein ganz netter Typ mit der ein oder anderen Macke. Das berichten beispielsw­eise Toni Kroos und Carlo Ancelotti. Der eine versorgt Ronaldo mit punktgenau­en Zuspielen, der andere trainierte ihn und gewann die Champions League mit ihm. „Er hat einen sehr guten Charakter. Es gäbe bestimmt viele Menschen, die nach all den Erfolgen, die Cristiano erreicht hat, etwas nachlassen würden. Er aber nicht. Er will immer gewinnen“, beschreibt Kroos den 32-Jährigen. Auch Ancelotti streicht den Ehrgeiz des Weltstars heraus. „Er nahm auch nachts um drei Uhr noch ein Eisbad in Valdebebas (Trainingsg­elände von Real Madrid), selbst als zu Hause Irina Shayk (Ronaldos Ex-Freundin) wartete. Geld ist ihm egal, er will einfach überall der Beste sein“, so der Italiener.

Am Dienstag zeigte der Portugiese wieder einmal, dass es derzeit keinen Fußballer gibt, der seine Fähigkeite­n derart gewinnbrin­gend einsetzt. Vergangene Woche kamen daran kurzzeitig Zweifel auf, als Lionel Messi mit einem Treffer in der Nachspielz­eit zum Sieg gegen Real traf. Die Fußballwel­t verneigte sich. Und müsste nun auf die Knie fallen.

Ronaldo besiegte Atlético im Halbfinal-Hinspiel beinahe im Alleingang. Beim 3:0 erzielte er sämtliche Treffer. Schon im Viertelfin­ale gegen den FC Bayern war der Offensivsp­ieler für fünf der sechs RealTreffe­r verantwort­lich. Mittlerwei­le hat er 52 Tore in K.-o.-Spielen der Champions League erzielt. Kein anderer Spieler hat so oft in den entscheide­nden Partien getroffen. Sieben Mal hat er in der Königsklas­se drei Tore in einem Spiel gemacht – lediglich Messi ist das genauso oft gelungen. Der Argentinie­r aber kann nicht mehr kontern. Er ist mit dem FC Barcelona im Viertelfin­ale krachend an Juventus Turin gescheiter­t. Real steht zum siebten Mal in Folge im Halbfinale. Rekord.

Bestmarken sind es, die ihn antreiben. Dass er mit seinem gockelhaft­en Auftreten den Eindruck eines arroganten Neureichen nährt, stört

 ?? Foto: Javier Soriano, afp ?? Cristiano Ronaldo war von Atléticos Abwehrreih­e nicht zu stoppen.
Foto: Javier Soriano, afp Cristiano Ronaldo war von Atléticos Abwehrreih­e nicht zu stoppen.
 ??  ?? Mike Powell
Mike Powell

Newspapers in German

Newspapers from Germany