Mittelschwaebische Nachrichten
Neuer Rekord auf dem Arbeitsmarkt
Mit 2,1 Prozent ist die Quote so niedrig wie zuletzt vor 30 Jahren
Landkreis Genau 1500 Menschen und damit 397 weniger als im Vorjahr waren im April im Landkreis Günzburg arbeitslos gemeldet. Dies ist die niedrigste Anzahl seit über 30 Jahren, berichtet die Agentur für Arbeit. Die Arbeitslosenquote sank im Landkreis Günzburg um 0,6 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent im April 2017, vor einem Jahr betrug sie 2,4 Prozent. Richard Paul, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth, erklärt: „Anfang April meldeten sich die letzten Saisonarbeitslose in Arbeit ab. Die Arbeitsmarktlage ist sehr gut und in allen Wirtschaftsbereichen erfolgen Arbeitsaufnahmen.“
Die Arbeitslosenquote der jungen Leute unter 25 Jahren sank um 0,5 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent im April, das entsprach 143 Personen. Bei den älteren Arbeitnehmern war die Arbeitslosenquote im April bei 2,7 Prozent nach 3,2 Prozent im März, das entsprach 608 Personen. Die Anzahl der ausländischen Arbeitslosen sank um 167 Personen auf 382. Im Vorjahr waren 28 Personen mehr gemeldet. Im April begaben sich im Landkreis 516 Personen neu auf die Suche nach einer Arbeitsstelle, 82 weniger als vor einem Jahr. Zudem konnten 910 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 129 mehr als im April 2016.
Im April 2017 gab es 1380 offene Stellen zur Besetzung, 89 mehr als im April des Vorjahres. Dem Arbeitgeber-Service wurden in diesem Monat 422 neue Stellen gemeldet. Derzeit dauert es im Landkreis im Durchschnitt 100 Tage, bis eine Stelle besetzt ist. Der positive Trend für Bewerber um eine Ausbildungsstelle setzt sich fort. Ende April standen 327 noch nicht fündigen Bewerbern insgesamt 471 unbesetzten Ausbildungsstellen gegenüber.
Von den 1500 arbeitslos gemeldeten Menschen wurden am Stichtag 911 Personen (minus 318 zum Vormonat) im Rechtskreis SGB III und 589 Personen im Rechtskreis SGB II (minus 79 zum Vormonat) betreut. Der langfristige Trend zeigt insbesondere in der Grundsicherung eine hervorragende Entwicklung. Im Vorjahresvergleich sind es nun 123 Arbeitslose weniger – ein beachtlicher Rückgang von über 17 Prozent.
Auch die Zahl der arbeitslosen Hartz-IV Bezieher im Landkreis sinkt auf einen historischen Tiefstand, wie das Landratsamt berichtet. Die Zahl der arbeitslosen Personen im Landkreis Günzburg, einschließlich arbeitsloser Flüchtlinge, die allein oder mit ihren Familien Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Hartz IV) beziehen, ist erstmals seit Einführung der Grundsicherung unter die Zahl von 600 Personen gefallen. Sie liegt aktuell bei 589 Personen. Davon sind 46 Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Gegenüber dem Vormonat ist das ein Rückgang von 17 Prozent bei dieser Altersgruppe.
Landrat Hubert Hafner: „ Bemerkenswert ist, dass in den letzten fünf Jahren die Zahl der erwerbslosen Hartz IV-Bezieher um mehr als 30 Prozent gesenkt werden konnte. Der lokale Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig, glücklicherweise auch für Personen mit überwiegend geringer Qualifikation.“Im Landkreis sind nur 2,1 Prozent der Einwohner auf Hartz IV angewiesen, bundesweit sind es rund 7,7 Prozent. (zg)