Mittelschwaebische Nachrichten
Nicht nur pflegen, sondern auch lachen
Johannes Saumweber macht eine Ausbildung zum Altenpfleger. Sein Beruf bedeutet mehr als nur Blutdruck messen und Medizin verteilen. Denn er begleitet die Menschen auf ihrem letzten Lebensweg
Der Weg zum Traumberuf führt für viele junge Menschen über eine Ausbildung. In der Lehrstellenoffensive unserer Zeitung haben wir Menschen aus der Region zu Wort kommen lassen, die genau das geschafft haben: mit der Lehre zum Traumjob zu kommen, ja einen Sinn im Leben zu finden. einem Pflegebericht am Notebook. „Außerdem schreibe ich auch auf, was mir sonst auffällt: die Details über den Allgemeinzustand, die Ernährung, das Hautbild, ob es äußere Verletzungen gibt und sogar, ob und wann er Besuch bekommen hat.“Die Dokumentation seiner Arbeit muss Saumweber sehr gewissenhaft machen. Und das nicht nur, damit seine Kollegen aus der Spätschicht genau Bescheid wissen. „In der Pflege gilt: Was nicht dokumentiert ist, ist nicht gemacht.“Im Falle von Schadenersatzansprüchen sei dann schwer nachzuvollziehen, ob der Pfleger verantwortlich sei oder nicht. Wenn er seine Berichte schreibt, legt er auf eines großen Wert: „Von den Patienten notiere ich nicht bloß Probleme.“Er schreibe bewusst auf, wenn jemand gute Laune hat: „Das ist wichtig, denn es hilft, zu erkennen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. So kann ich besser reagieren, wenn es wichtig wird, und Pflegefehler vermeiden.“
Nicht nur bei der Dokumentation hilft Saumweber sein technisches Verständnis. Neben dem Notebook hat er eine Reihe anderer Hilfsmittel. Beim Umlagern besonders schwerer Patienten nutzt er etwa einen Lift, der die Menschen von ihrem Bett auf den Sessel hebt. Auch mit der Medizintechnik, die manche seiner Patienten über eine Magensonde künstlich ernährt, muss er sich auskennen.
Die Pflege von alten Menschen bedeutet für Saumweber aber weit mehr, als nur Grundbedürfnisse nach Nahrung und Hygiene zu stillen, betont er: „Viele denken, wir Pfleger putzen den Menschen nur den Hintern ab“, sagt er und ärgert sich darüber. „Dabei haben wir vor allem auch eine Unterhaltungsfunktion für die Menschen.“Gerade auf ihrem letzten Lebensweg wolle er dafür sorgen, es seinen Patienten schön zu machen.
Unsere Lehrstellenoffensive ist eine gemeinsame Aktion mit den Arbeits agenturen der Region, der Industrie und Handelskammer (IHK) Schwaben und der Handwerkskammer für Schwaben. Die Initiative hat das Ziel, jungen Men schen und ihren Eltern zu helfen, damit der Weg zum Wunschberuf klappt. Dies ist die letzte Folge.