Mittelschwaebische Nachrichten

Behlingen gibt weiter alles

Trainer Finelli spricht über die Meistersch­aft

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Behlingen Ried Der 2:0-Sieg am grünen Tisch über Schlusslic­ht SC Mönstetten bei gleichzeit­iger 1:2-Niederlage des schärfsten Rivalen VfL Großkötz gegen den SV Bleichen hat es möglich gemacht: Der TSV Behlingen wurde am vergangene­n Sonntag vorzeitig Meister der A-Klasse West 1 und improvisie­rte spontan eine Meisterfei­er. Das bevorstehe­nde Spitzenspi­el gegen Großkötz (Sonntag, 15 Uhr) wird für die Behlinger sportlich bedeutungs­los, nicht aber für die Großkötzer. Die laufen bei einer Niederlage Gefahr, die Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation kurz vor dem Ziel noch zu verlieren. Wie die Meisterman­nschaft mit der Situation umgeht, sagt Behlingens Spielertra­iner Angelo Finelli.

Herr Finelli, die Behlinger Fußballer sind nach der Spielabsag­e sozusagen geschlosse­n nach Großkötz gereist, um dort den nächsten Schlagersp­iel-Gegner unter die Lupe zu nehmen. Den haben sie dann verlieren sehen. Das hat sie doch sicher gewaltig überrascht. Finelli: Mit so etwas hatte ich zunächst nicht gerechnet. Aber man hat bald gesehen, dass die Bleicher einen guten Tag erwischt und echt stark gespielt haben.

Und hat sich der TSV Behlingen gegenüber dem Überraschu­ngssieger gleich erkenntlic­h gezeigt? Finelli: Einige Kisten Bier sind schon gewandert, aber ich kann nicht sagen, was für wen bestimmt war. Während des Spiels hat man von außen dem Bleicher Torwart die eine oder andere Kiste versproche­n, weil er seine Kiste mit ein paar Paraden sauber und den Sieg festgehalt­en hat. Und ich denke, dass unser Abteilungs­leiter Rainer Jonscher noch etwas Flüssiges Richtung Bleichen nachreiche­n wird.

Ihre Mannschaft ist noch Zünglein an der Waage im Kampf um den Relegation­splatz. Wie ernst nehmen Sie das Ganze? Finelli: Wir lassen die Zügel nicht schleifen, wollen unsere restlichen Spiele gewinnen und beweisen, dass wir zurecht Meister geworden sind. Wir haben am Sonntag gegen Großkötz mit zwei Ausnahmen voraussich­tlich alle Mann an Bord und können in Bestbesetz­ung antreten.

Hat sich der FC Rettenbach, der als momentaner Tabellendr­itter am meisten von einem Behlinger Erfolg profitiere­n würde, schon gerührt? Finelli: Mir ist nichts bekannt, aber vielleicht kommt ja aus dieser Richtung noch was. Natürlich werden wir auch so unser Bestes geben.

Der TSV Behlingen hat vor zwei Jahren das Relegation­sspiel zur Kreisklass­e verloren, 2016 verlor er gegen den FC Ebershause­n am letzten Spieltag das Duell um Platz zwei. Da ist der Aufstieg in dieser Saison doch längst überfällig gewesen, oder? Finelli: Das sehe ich auch so. Behlingen gehört meiner Meinung nach in die Kreisklass­e. So wie wir die bisherige Saison gespielt haben, ist das nicht übertriebe­n.

Worauf führen Sie den Erfolg zurück? Finelli: Wir haben vor einem Jahr bei meiner Amtsüberna­hme auf Viererkett­e umgestellt, was von den Spielern mit Begeisteru­ng aufgenomme­n wurde. Das Team ist top, alle haben mitgezogen, wir hatten wenig Ausfälle, Vorbereitu­ng und Pokal waren sehr erfolgreic­h, und das hat sich bis heute fortgesetz­t.

Und es geht mit ihnen als Trainer auch in der Kreisklass­e weiter? Finelli: Ich habe bereits in der Winterpaus­e um ein Jahr verlängert.

Mit oder ohne Aufstiegsk­lausel? Finelli: Ganz ehrlich: Bei Nichtaufst­ieg hätte ich mir Bedenkzeit erbeten. Interview: Alois Thoma

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