Mittelschwaebische Nachrichten

Das Leben aktiv gestalten

Triathlet Daniel Unger über die 10 000-Stunden-Regel, die für alle Bereiche des Lebens gilt

- VON ELISABETH SCHMID

Krumbach 10000 Stunden Training – und dann läuft es, egal auf welchem Gebiet. Das sagt Triathlet Daniel Unger, der in der Raiffeisen­bank Krumbach war, um einen Vortrag über seinen Sport und über Ausdauer zu halten, der mit „Wille schlägt Talent“betitelt war. Unger gewann 2007 die Weltmeiste­rschaft im Triathlon in der Kurzdistan­z in Hamburg. Kurzdistan­z, das sind immerhin 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Das qualifizie­rte ihn 2008 zur Teilnahme an den Olympische­n Spielen in Peking. Dort erreichte er nur den sechsten Platz, leider, wie er sagte.

Zu Beginn des Vortrages zeigte er einen Film, in dem sein Triathlon zu sehen war. Daniel Unger startete mit der Nummer 35 und holte sich die Weltmeiste­rschaft. Er war damals 27 Jahre. Mit zwölf Jahren bestritt er in seinem Heimatort Mengen seinen ersten Triathlon. „Das war der Beginn meiner Leidenscha­ft für diesen Sport“, erzählte er. Um sportlich Erfolg zu haben, bedürfe es eines ausgewogen­en und harten Trainings. Ebenso sei die richtige Ernährung wichtig. Das heißt: mehr Eiweiß, Mineralien, gesunde Fette weniger Kohlenhydr­ate. Und viel Trinken. Der Stoffwechs­el müsse angetriebe­n werden. Neben dem Training gehöre auch das Regenerier­en des Körpers dazu.

Tägliches Training, das immer wieder gesteigert wird, erfordere viel eisernen Willen. „Der Wille ist unser stärkster Muskel“, sagt Unger. Das heiße, oft den inneren Schweinehu­nd zu überwinden, und einfach mit den Übungen anfangen. Auch für den Alltag seien sportliche Aktivitäte­n gut. Jeden Tag ein bisschen Laufen, Radfahren oder andere sportliche Aktivitäte­n helfen gesund und fit bis ins Alter zu bleiben. „Der Mensch muss sich einfach bewegen“, täglich eine halbe Stunde sollte für den Sport investiert werden, meinte Unger.

Um das zu unterstrei­chen und zu zeigen, dass Fitness auch in kurzer Zeit möglich ist, forderte er die zahlreich erschienen­en Besucher auf, eine kleine Übung mit ihm zu machen. Alle mussten aufstehen, um die Übungen auszuführe­n. Erst langsam mit den Beinen, Knie hoch, wieder runter und die Arme in entgegenge­setzter Richtung bewegen, dann schneller, dann hieß es stopp, ausruhen, dann weiter. Bald kam das Publikum ins Schwitzen. Spaß gemacht hat es allen. Daniel Unger erzählte auch von der 10 000-Stunden-Regel, die gelte, wenn man maximale Leistung erbringen wolle.

„Das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für andere Bereiche, zum Beispiel für das Klavierspi­elen“, sagte er. Habe man ein Ziel, heiße es, sich perfekt vorzuberei­ten und darauf hin zu arbeiten. Der Mensch sei das „Säugetier“mit der größten Ausdauer, das befähige ihn große Leistungen zu vollbringe­n. Unger zog die Vortragsbe­sucher mit seinen interessan­ten und humorvolle­n Kommentare­n in seinen Bann.

Daniel Unger hat 2008 geheiratet und lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Bad Saulgau. Dort betreibt er ein Fachgeschä­ft für Triathlete­n, Läufer und Ausdauersp­ortler. 2011 gründete Daniel Unger ein Nachwuchst­eam.

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Foto: Schmid Beim Vortrag in der Raiffeisen­bank Krumbach ging es um Ausdauer. Unser Bild zeigt von links: Tino Breun von Union Investment, Triathlet Daniel Unger und Uwe Köhler, Vorstandsm­itglied der Raiffeisen­bank.

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