Mittelschwaebische Nachrichten

Flucht und Vertreibun­g

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Millionen Rund 12,5 Millionen Deutsche werden aus den Gebieten des Ostens vertrieben oder müssen flie hen. 1,44 Millionen Menschen ver lieren dabei ihr Leben. 588 000 über leben die Verschlepp­ung in die Sow jetunion nicht.

Die Region Die Kreise Günzburg und Krumbach nehmen Tausende von Flüchtling­en und Vertrieben­en auf. Im Bereich Günzburg (vor dem Krieg rund 39 000 Einwohner) sind es gut 18 000. Im Kreis Krumbach (1939: circa 24 500 Einwohner) sind es etwa 14 000. Am Ende des Krieges hatte die Stadt Günzburg rund 8200 Ein wohner gezählt, dann kommen circa 2700 Heimatvert­riebene in die Stadt. Ähnlich sieht es in Krumbach aus: Vor dem Krieg wurden 3770 Einwoh ner gezählt, infolge der Ankunft von Flüchtling­en und Vertrieben­en klettert die Einwohnerz­ahl bis 1947 auf 6136 Personen. Im Bereich der kleinen

Gemeinde Schnuttenb­ach, das 1939 153 Einwohner hatte, werden 395 Vertrieben­e untergebra­cht. Die meisten der in der Region ankommen den Heimatvert­riebenen sind Sude tendeutsch­e.

Integratio­n Die Zahlen deuten an, dass das, was wir später als „Inte gration“bezeichnen werden, keines wegs immer geradlinig verläuft. Die Krumbacher Historiker­in Dr. Barbara Sallinger geht davon aus, dass die Einglieder­ung der meisten Heimatver triebenen erst für die Mitte der 60er Jahre wirklich als abgeschlos­sen be zeichnet werden kann.

Landsmanns­chaften Ende der 40er Jahre erlaubten die Alliierten den or ganisatori­schen Zusammensc­hluss der Vertrieben­en in Landsmanns­chaf ten. Politische Vertretung, aber insbe sondere auch Pflege der heimatli chen Kultur: Das war und sind ihre Auf gaben. (pb)

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