Mittelschwaebische Nachrichten
Wenn die Eltern krank sind
Kinderschutzbund zeigt, was Familien mit psychischen Erkrankungen erleben und welche Hilfen es gibt
Günzburg Der Kinderschutzbund Günzburg rückt Kinder psychisch erkrankter Eltern in ´den kommenden Tagen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Von Montag, 15. Mai, bis Freitag, 19. Mai, läuft die Aktionswoche rund um das ausgezeichnete Patenschaftsmodell.
Die betroffenen Kinder sind in ihrem Alltag mit vielfältigen Problemen konfrontiert. Sie müssen häufig bereits früh Verantwortung übernehmen, erleben gleichzeitig aber oft nicht die nötige Zuwendung, die sie für ihre gesunde Entwicklung bräuchten. Der erkrankte Elternteil ist durch die Erkrankung immer wieder so sehr beansprucht, dass die Erziehungsfähigkeit eingeschränkt sein kann. Es gibt für sie inzwischen spezielle Hilfsangebote. Diese werden zum Teil von ehrenamtlichen Helfern getragen. Mit der Aktionswoche wollen die Kinderschützer über das Thema „Psychische Erkrankung“und vor allem über die Auswirkungen der elterlichen Erkrankung auf das Leben der Kinder aufklären.
„Wir wollen dazu beitragen, dass Vorbehalte und Berührungsängste überwunden werden. Und wir wollen Möglichkeiten aufzeigen, wie sich Menschen für betroffene Familien engagieren können“, so Kreisvorsitzender Matthias Kiermasz. Mit einer Veranstaltungsreihe, für die Sozialministerin Emilia Müller die Schirmherrschaft übernommen hat, beleuchtet der Kinderschutzbund von ganz unterschiedlichen Seiten her das wichtige Thema. Die Ausstellung „Kindersprechstunde“mit Bildern betroffener Kinder zeigt deren Blickwinkel und der Kinofilm „Übergeschnappt“vermittelt das Thema leicht, ohne an Ernsthaftigkeit zu verlieren. Eine Podiumsdiskussion lässt Betroffene zu Wort kommen und ein Fachvortrag stellt die Arbeit mit psychisch erkrankten Familien am Bezirkskrankenhaus Günzburg vor. (zg)