Mittelschwaebische Nachrichten

Er kämpfte gegen Grau und Gerade

Friedensre­ich Hundertwas­ser mochte es fabenfroh. Tausende Steinchen kleben an den Wänden und am Boden seiner Häuser

- VON SANDRA WALDER

Gerade Linien mochte Friedensre­ich Hundertwas­ser gar nicht gerne. Der Maler liebte Kurven und Spiralen. Seine Bilder sind außerdem immer kunterbunt mit viel glänzendem Gold. Langweilig war seine Kunst nie. Friedensre­ich Hundertwas­ser war einer der erfolgreic­hsten Künstler in unserem Nachbarlan­d Österreich. Er wollte die Welt mit Farbe und lustigen Formen fröhlicher machen. Er malte nicht nur, sondern entwarf Gläser, Tassen, Briefmarke­n und sogar Häuser.

Manche können mit seinen Gebilden nichts anfangen

Vor 17 Jahren starb Friedensre­ich Hundertwas­ser. Doch auch heute sind seine Werke noch oft zu sehen – nicht nur im Museum! Seine Häuser stehen in vielen Städten der Welt. Sie sind kaum zu übersehen. Von außen wirken sie oft wie aus einem Märchenbuc­h. Alles ist geschwunge­n, Pflanzen wachsen an den Mauern und es gibt viele goldene Zwiebeltür­mchen. Diese Türme sehen so aus, als hätte man ihnen eine bemalte Zwiebel aufgesetzt.

Auch in Gebäuden hat Hundertwas­ser für viele Überraschu­ngen gesorgt. Die Böden in seinen Häusern sind schief und es gibt viele bemalte Säulen. „Es gibt in seinen Häusern immer so viel für Kinder zu entdecken“, sagt Stefanie Fröhlich. Sie arbeitet in Österreich in einem Museum, das Friedensre­ich Hundertwas­ser gestaltet hat. Die Gebäude sind wie eine riesige Spielwelt. Nach dem Besuch überlegen viele, wie sie ihr Zimmer zu Hause bunter machen könnten. „Viele wollen gerne in so einem Haus leben“, sagt die Expertin. Besonders das Hügelwiese­nland sei sehr beliebt. Dort stehen Häuser auf einer Hügellands­chaft. Auf ihren Dächern wächst Gras.

Alle konnte Friedensre­ich Hundertwas­ser mit seiner Kunst jedoch nicht begeistern. Manche Fachleute finden, er habe nur Kitsch produziert. Der Ausdruck steht für sehr einfache und oberflächl­iche Kunst.

Der Österreich­er sorgte sich auch um die Umwelt

Trotzdem erhielt Friedensre­ich Hundertwas­ser Aufträge und Auszeichnu­ngen aus der ganzen Welt. Er plante Wohnhäuser, sein eigenes Museum und sogar eine Badelandsc­haft. Außerdem malte er viele Bilder und schuf Figuren aus verschiede­nen Materialie­n.

Der Österreich­er sorgte sich auch um die Umwelt. Er gestaltete zum Beispiel viele Dachgärten. Außerdem versuchte er beim Bauen auf die Natur zu achten. Seine Liebe zur Natur erklärte er einmal so: „Wir leben im Paradies, wir machen es nur kaputt.“(dpa)

 ??  ?? Die Hundertwas­sergebäude sind Hungucker, denn sie sind häufig bunt und rund. So wie diese Säulen am Hundertwas­serhaus in Magdeburg.
Die Hundertwas­sergebäude sind Hungucker, denn sie sind häufig bunt und rund. So wie diese Säulen am Hundertwas­serhaus in Magdeburg.
 ??  ?? Dieser 35 Meter hohe Hundertwas­ser turm steht in Abensberg.
Dieser 35 Meter hohe Hundertwas­ser turm steht in Abensberg.
 ?? Fotos: dpa ?? Dieses Hundertwas­serhaus heißt „Grüne Zitadelle“und steht in der Stadt Magdeburg im Bundesland Sachsen Anhalt.
Fotos: dpa Dieses Hundertwas­serhaus heißt „Grüne Zitadelle“und steht in der Stadt Magdeburg im Bundesland Sachsen Anhalt.
 ??  ?? So sahen Hundertwas­sers Bilder aus. Dieses wurde mal in einer Galerie in Alb stadt gezeigt.
So sahen Hundertwas­sers Bilder aus. Dieses wurde mal in einer Galerie in Alb stadt gezeigt.
 ??  ?? Wild und verspielt geht es auch in den Gebäuden weiter – wie auf diesem Klo.
Wild und verspielt geht es auch in den Gebäuden weiter – wie auf diesem Klo.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany