Mittelschwaebische Nachrichten

Warum nur Lasogga?

Der Abstiegska­mpf bringt seltsame Helden hervor

- VON ANTON SCHWANKHAR­T

Augsburg Am Ende hängt eines am anderen. Nichts mehr verliert sich in der Tiefe des Raumes. Es droht der Abstieg – und der ist im Fußball ein bisschen wie Sterben. Das Tor, das in der Schalke-Arena fällt, lässt 500 Kilometer südlich die Spieler des FC Ingolstadt ins Gras sinken.

Der FCI ist für die Bundesliga gestorben und begleitet den bereits verblichen­en SV Darmstadt in die 2. Liga. Der Hamburger SV darf dagegen noch auf Rettung hoffen. Pierre-Michel Lasogga hat dem HSV Aufschub verschafft. In der 92. Minute der 1:1-Ausgleich gegen Schalke. Ausgerechn­et Lasogga! Schon 2014 hat er den HSV gerettet. Vom Glück benebelt haben die Hamburger den zuvor nur ausgeliehe­nen Rumpelfußb­aller für 8,5 Millionen Euro gekauft. Geld verbrennen, das muss man ihnen lassen, können sie beim HSV. Lasogga saß danach meist auf der Bank. 13 Monate hatte er nicht mehr getroffen, ehe er den Ball jetzt ins Netz murmelte. Ein erbärmlich­er Treffer. Ähnlich den seltsamen Helden, die der Abstiegska­mpf hervorbrin­gt. Nehmen wir Thorsten Schiffner, Schiedsric­hterAssist­ent auf Schalke. Er hätte den Ingolstädt­ern noch die Hoffnung auf den Relegation­splatz erhalten und Augsburger­n sowie Wolfsburge­rn einen geruhsamen letzten Spieltag bescheren können. Aber Schiffner sah den Eckball im Aus, den Kolasinac ins HSV-Tor köpfte, und hob die Fahne. Ein gnädiger Wink für den HSV, der am letzten Spieltag auf Wolfsburg trifft. Ein Remis dort wäre für den FCA die Rettung – egal, wie er selbst in Hoffenheim spielt. Ohne ein bisschen zu sterben aber wird es auch am Samstag wieder nicht abgehen.

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Foto: Imago

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