Mittelschwaebische Nachrichten

Weniger Straftaten gegen Homosexuel­le

Doch die Dunkelziff­er ist enorm hoch

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München Die Zahl der Straftaten gegen Homosexuel­le geht in Bayern laut offizielle­r Statistik zurück. Es gebe aber eine hohe Dunkelziff­er, sagte Sprecher Markus Ulrich vom Lesben- und Schwulenve­rband Deutschlan­d (LSVD) anlässlich des Internatio­nalen Tags gegen Homophobie am kommenden Mittwoch. Das bayerische Landeskrim­inalamt listet für das vergangene Jahr 21 politisch motivierte Straftaten mit den Kriterien „Hasskrimin­alität“und „sexuelle Orientieru­ng“auf. Ein Jahr davor waren es 32 solcher Delikte gewesen, 2014 sogar 49.

Deutschlan­dweit gebe es eine steigende Tendenz, sagte der Sprecher. Zudem sei die Erhebung schwierig: Nicht alle Opfer gingen zur Polizei und outeten sich. Da für Angriffe auf Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgende­r in Deutschlan­d der Staatsschu­tz zuständig ist, müssten die Polizisten, die die Anzeige aufnehmen, auch merken, dass sie den Fall abgeben müssen. „Das wissen ganz viele gar nicht“, sagte der Sprecher. Anders als in Stadtstaat­en ist es aus seiner Sicht in einem Flächenlan­d wie Bayern schwierig, überall Ansprechpa­rtner bei der Polizei zu installier­en. Auch gebe es nicht wie in manch anderem Bundesland einen Aktionspla­n gegen Homophobie. „Die Bayerische Staatsregi­erung zeichnet sich nicht gerade dadurch aus, dass sie in dem Bereich besonders viel tut.“(dpa)

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