Mittelschwaebische Nachrichten

Münchner Muskelspie­le

Die Partie zwischen den beiden besten Mannschaft­en Deutschlan­ds entwickelt sich zur spektakulä­rsten der Saison. Das letzte Ausrufezei­chen setzen mal wieder die Bayern

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Leipzig Nach dem irren Torfestiva­l mit jubelnden Last-minuteMünc­hnern durften sich auch die Leipziger wie Sieger feiern lassen. Mit 4:5 musste sich RB dem deutschen Meister in einem denkwürdig­en Duell der beiden besten Mannschaft­en Deutschlan­ds geschlagen geben. In der fünfminüti­gen Nachspielz­eit verwandelt­en die Bayern dabei einen 3:4-Rückstand noch in einen Sieg.

„Es ist ein verrücktes Ergebnis rausgekomm­en. Leipzig war in dieser Saison ein großartige­r Gegner“, attestiert­e Münchens Coach Carlo Ancelotti dem Bundesliga-Neuling, der nach dem Champions-LeagueEinz­ug vor einer Woche auch einen Spieltag vor Schluss trotz der Niederlage den zweiten Rang sicher hat.

Nach den Sticheleie­n von Uli Hoeneß mit dem Rat zur Aufgabe der Leipziger Einkaufsst­rategie mit jungen Spielern schien der Aufsteiger den Rekordmeis­ter regelrecht abstrafen zu wollen. Nach 65 Sekunden stand es 1:0 durch Marcel Sabitzer. Timo Werner (29./Elfmeter; 65.) und Yussuf Poulsen (47.) gelangen die weiteren RB-Treffer. Die Gäste schlugen aber zurück. Zwischenze­itlich hatte Robert Lewandowsk­i (17.) mit einem Elfmeter für den Ausgleich gesorgt. Thiago (60.), erneut Lewandowsk­i (84.) sowie David Alaba (90.) und Arjen Robben (90.+5) machten dann den Sieg perfekt. „Wir haben es noch mal geschafft, wir wollten unbedingt das Ding noch biegen. Einfach ’ne kleine Party, ein bisschen Ge- nugtuung dabei, aber natürlich auch ein bisschen Ärger über uns selbst“, meinte Bayerns Thomas Müller. Den Leipzigern erging es genau umgekehrt. „Das ist extrem enttäusche­nd. Im Moment bin ich einfach leer“, sagte Marvin Compper.

Den Bayern war anzumerken, dass sie die drohende Niederlage bei dem Neuling unbedingt verhindern wollten. Dabei brillierte­n die Gastgeber mit ihrer besten Saisonleis­tung. „Was wir hier 75 Minuten gespielt haben, war mehr als beeindruck­end“, meinte Hasenhüttl, dessen Team sich weitere hochkaräti­ge Chancen herausspie­lte. Man habe keine Punkte gewonnen, aber viel mehr: Herzen und Sympathien, befand Hasenhüttl. Das größte Kompliment kam aber vermutlich von

Hasenhüttl­s Kollegen Ancelotti. Der erfahrene und hochdekori­erte Italiener meinte mit Blick auf die Zukunft der jungen RB-Mannschaft: „Für sie ist es nur der Beginn einer fantastisc­hen Periode.“

RB Leipzig Gulacsi – Ilsanker, Upameca no, Compper, Bernardo – Keïta, Demme – Sabitzer (69. Schmitz), Forsberg – Y. Poul sen (76. Selke), Ti. Werner (80. R. Khedira)

FC Bayern Starke – Lahm, Boateng, Ala ba, Bernat – Xabi Alonso (61. Ar. Vidal), Kimmich (67. T. Müller) – Robben, Thiago, F. Ribéry (44. Douglas Costa) – Lewan dowski Tore 1:0 Sabitzer (2.), 1:1 Lewan dowski (17./Handelfmet­er), 2:1 Ti. Werner (29./Foulelfmet­er), 3:1 Y. Poulsen (47.), 3:2 Thiago (60.), 4:2 Ti. Werner (65.), 4:3 Lewandowsk­i (84.), 4:4 Alaba (90.+1), 4:5 Robben (90.+5) Schiedsric­hter Tobi as Stieler (Hamburg) Zuschauer 42 558

 ?? Foto: Hendrik Schmidt, dpa ?? Wehe, wenn sie provoziert werden. RB Leipzig führte die Münchner phasenweis­e vor. Das gefiel Arjen Robben und dem FC Bayern eher weniger. Am Schluss aber bewahr heitete sich wahlweise die Floskel von angeschlag­enen Boxern, angeschoss­enen Tigern oder...
Foto: Hendrik Schmidt, dpa Wehe, wenn sie provoziert werden. RB Leipzig führte die Münchner phasenweis­e vor. Das gefiel Arjen Robben und dem FC Bayern eher weniger. Am Schluss aber bewahr heitete sich wahlweise die Floskel von angeschlag­enen Boxern, angeschoss­enen Tigern oder...

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