Mittelschwaebische Nachrichten
Lasogga macht es spannend
Dramatische Szenen in den Schlussminuten zwischen Schalke und dem HSV
Gelsenkirchen Markus Gisdol war völlig geschafft. Der Trainer des Hamburger SV musste nach der nervenaufreibenden Partie auf Schalke erst mal tief durchatmen, ehe er einen Einblick in seine Stimmungslage gewähren konnte. „Es war ein sehr emotionales Spiel. Das vergisst man nicht so schnell“, sagte der 46-jährige Coach der Hanseaten nach den dramatischen Schlussminuten. In die mentale Erschöpfung mischte sich dann schnell die Vorfreude auf das Endspiel um den Bundesliga-Verbleib gegen den VfL Wolfsburg: „Jetzt müssen wir durchschnaufen, damit wir am nächsten Samstag den Sack zumachen können.“
Ausgerechnet der bislang glücklose Pierre-Michel Lasogga bescherte den abstiegsbedrohten Hanseaten mit seinem ersten Saisontor die allerletzte Chance: Die Führung des FC Schalke durch Guido Burgstaller (25. Minute) glich Lasogga mit einem Last-MinuteTreffer zum 1:1 aus und wahrte damit am vorletzten Spieltag die Chance, im direkten Duell mit Wolfsburg der Relegation diesmal zu entgehen. Hätte Lasogga nicht getroffen oder der Stuttgarter Referee Markus Schmidt kurz darauf (90.+4) den vermeintlichen Schalker 2:1-Siegtreffer von Sead Kolasinac anerkannt, wäre das Relegations-Triple (nach 2014 und 2015) unvermeidbar gewesen.
Doch zur Hamburger Erleichterung hatte das Schiedsrichter-Gespann gesehen, dass der Ball bei der von Johannes Geis getretenen Ecke in der Luft die Torauslinie überschritten hatte (»Randbemerkung). Und nach kurzer Diskussion auch so entschieden. „Ich habe sofort gesehen, dass der Linienrichter die Fahne oben hatte“, meinte Gisdol, „aber natürlich war es eine brutal emotionale Szene.“So geht das Hamburger Zittern nun noch eine Woche weiter. (dpa) Tore 1:0 Burgstaller (25.), 1:1 Lasogga (90.+2) Zuschauer 62 271