Mittelschwaebische Nachrichten

Kliniken haben ihren Preis

SPD-Fraktion fordert spürbare Verbesseru­ng

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Landkreis „Unsere Kreisklini­ken in Günzburg und Krumbach leisten gute Arbeit. Das hat auch seinen Preis, wenn man das Prinzip der wohnortnah­en Patientenv­ersorgung aufrecht erhalten will.“Dieses Fazit zog der Vorsitzend­e der KreistagsS­PD, Gerd Olbrich, nach einem Gespräch seiner Fraktion mit dem Vorstand der Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach, Volker Rehbein.

Rehbein zeigte den SPD-Kreisräten auf, dass es unter den gegenwärti­gen gesundheit­spolitisch­en Rahmenbedi­ngungen nicht mehr möglich sei, ein kommunales Grundverso­rgungskran­kenhaus, das auf ärztliche und pflegerisc­he Qualität Wert lege, auch nur halbwegs kostendeck­end zu betreiben. Deshalb müssten die finanziell­en Voraussetz­ungen erheblich verbessert werden.

Anhand konkreter Beispiele erläuterte Rehbein, dass trotz mancher „gut gemeinter Regelung“in den Krankenhäu­sern am Ende zu wenig übrig bleibe, um die Kosten annähernd zu erwirtscha­ften. Die „Rundumerne­uerung“der beiden Häuser in Günzburg und Krumbach sei weit fortgeschr­itten. Auch das „Effizienzp­otenzial“habe man längst ausgeschöp­ft. Ein wesentlich­er Defizitfak­tor sei die Notaufnahm­e für ambulant behandelba­re Patienten, für die es eine viel zu niedrige Vergütung gebe. Helga Springer-Gloning, Personalra­tsvorsitze­nde der Kreisklini­ken, betonte die Bedeutung zumutbarer Arbeitsbed­ingungen für das Personal. Hierzu gehörten aus ihrer Sicht eine Begrenzung von Überstunde­n und eine umfassende Regelung für die personelle Mindestbes­etzung in den Kliniken.

Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig, Mitglied im Vorstand des Bayerische­n Städtetage­s, sprach sich dafür aus, gegenüber der Bundes- und Landespoli­tik „intensive Lobby-Arbeit“für die kommunalen Krankenhäu­ser zu betreiben. Werner Gloning, Mitglied im Verwaltung­srat der Kreisklini­ken, mahnte eine offene politische Diskussion über eine gerechtere Verteilung der Mittel im Gesundheit­swesen an. Für die SPD-Kreistagsf­raktion, so Vorsitzend­er Gerd Olbrich, stehe außer Frage, dass der Landkreis sein Kommunalun­ternehmen Kreisklini­ken auch in der aktuell schwierige­n Phase nicht im Stich lassen werde. Allerdings könne sich kein Landkreis auf Dauer jährliche Millionend­efizite leisten. Deswegen werde die Kreis-SPD die Forderung nach einer spürbaren Verbesseru­ng der finanziell­en Rahmenbedi­ngungen für kommunale Krankenhäu­ser gegenüber allen politische­n Ebenen aktiv unterstütz­en. (zg)

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