Mittelschwaebische Nachrichten

Die Luft ist raus bei den Königsblau­en

Ichenhause­n präsentier­t sich ungewohnt farblos und sehnt die Pause herbei. Weil Platz zwei ohnehin weg war, ist die Heimnieder­lage gegen Nördlingen auch kein Beinbruch

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n So hatten sich die Landesliga-Fußballer des SC Ichenhause­n ihren letzten Saison-Auftritt im heimischen Hindenburg­park nicht vorgestell­t. Aber irgendwie war die Luft raus nach einer langen, von Verletzung­en geprägten und dennoch sehr erfolgreic­hen Landesliga­Spielzeit. Und so ließen sich die Königsblau­en den Spaß beim Saisonabsc­hlussfest durch das zuvor erlittene 1:2 (1:0) gegen den TSV Nördlingen auch nicht vermiesen. Zumal das Ergebnis in Ordnung ging, denn die SCI-Kicker konnten in keiner Phase demonstrie­ren, dass es für sie in dieser Partie eigentlich um mehr ging als für die Rieser. Als Trostpflas­ter mag ihnen im Nachhinein dienen, dass sie selbst mit einem Heimsieg keine Chance mehr auf die Vizemeiste­rschaft gehabt hätten.

Beide Mannschaft­en präsentier­ten sich zu Beginn zuschauerf­reund- lich offensiv. Die beste Szene in der ersten Viertelstu­nde gehörte den Nördlinger­n, doch Nico Oefele wurde für seinen mutigen Volleyschu­ss aus halbrechte­r Position nicht belohnt; der Ball flog weit übers Tor. Auf der anderen Seite patzte Torwart Michel Lutz entscheide­nd: Er blieb mit den Stollen im Grün hängen, griff deshalb am Ball vorbei, der landete vor den Füßen von Sebastian Hofmiller und der SCI-Angreifer schob das Ding in aller Seelenruhe über die Linie (17.).

Optisch blieb die Sache ausgeglich­en auf mittlerem Landesliga-Niveau. Nördlingen ließ sich vom Rückstand nicht schocken, spielte weiter munter mit und hatte ein kleines Plus an Chancen. So war der Ausgleich nah, als der Ichenhause­r Stefan Winzig einen von links getretenen Eckball unfreiwill­ig scharfmach­te, indem er ihn mit dem Kopf verlängert­e. Gut, dass Torwart Simon Zeiser hier schnell reagierte. Apropos Eckbälle: Von beiden Seiten hereingege­ben von Daniel Holzmann, bildeten sie das gefährlich­ste Stilmittel in der TSV-Offensive.

Nach einer halben Stunde kam der Bruch ins zuvor sehenswert­e Spiel. Aus der Halbzeitpa­use allerdings kamen die Gäste wieder mit etwas mehr Esprit. Sie spielten nach vorne, Ichenhause­n wartete nur noch ab. Verdienter Lohn für die Bemühungen der Rieser war der Ausgleich. Leon Dammer glückte nach einer mustergült­igen Hereingabe von der rechten Seite ein platzierte­r Kopfball und Zeiser hatte keinerlei Abwehrchan­ce (54.). Weil Ichenhause­n kaum reagierte, gab’s 20 Minuten später prompt dasselbe Ding von links: Eine präzise Flanke erreichte den allein vor dem Tor stehenden Alexander Schröter und der verwertete das Zuspiel per Kopf. Auch danach blieben die Rieser aktiver und hätten durchaus noch ein drittes Tor drauf packen können.

Zum Auftritt der Ichenhause­r passte es, dass Timo Pape kurz vor dem 1:2 im Eins-gegen-Eins-Duell mit Lutz die Nerven versagt hatten. Er hätte wirklich vieles richtig machen können in dieser 67. Minute, aber den Ball uninspirie­rt am sperrangel­weit geöffneten Tor vorbei zu schieben, war halt das Verkehrte. Sein Trainer Oliver Schmid erkannte darin die Schlüssels­zene der Begegnung. „Wenn wir da das 2:1 machen, gewinnen wir vielleicht“, sagte er. SC Ichenhause­n Zeiser – Reitz, Wenni, Seibold (60. Krammer), Schiller – Beck mann, Winzig – Wiedemann (74. Komm), Fiedler, Dewein (60. Pape) – Hofmiller TSV Nördlingen Lutz – Geiß, Rothgang, Soldner, Käser – Raab – Michel (83. Ranftl), Oefele, Holzmann, Dammer (59. Luburic) – Al. Schröter (90. An. Schröter) Schiedsric­hter Schkarlat (München) Tore 1:0 Hofmiller (17.), 1:1 Dammer (54.), 1:2 Al. Schröter (74.)

Zuschauer 150

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Vergleichs­weise entspannt können SCI Trainer Oliver Schmid (links) und seine Spieler die 1:2 Niederlage gegen den TSV Nördlingen. Schließlic­h haben sie die beste Plat zierung ihrer Landesliga Geschichte schon sicher.
Foto: Ernst Mayer Vergleichs­weise entspannt können SCI Trainer Oliver Schmid (links) und seine Spieler die 1:2 Niederlage gegen den TSV Nördlingen. Schließlic­h haben sie die beste Plat zierung ihrer Landesliga Geschichte schon sicher.

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