Mittelschwaebische Nachrichten
Bubesheim vergibt den ersten Matchball
Der Vizemeister-Kandidat ist diesmal nicht bissig und spritzig genug. Ein bisschen Pech ist beim 0:1 auch im Spiel. Der Gegner nimmt viel mehr mit als drei Punkte
Bubesheim Dass sich der Bubesheimer Spielertrainer unmittelbar nach der verlorenen Partie gegen den SV Wörnitzstein-Berg überhaupt zum Gespräch stellte, ehrt ihn. Die Enttäuschung nach einem nervenaufreibenden Fußballspiel stand Marvin Länge auch ins Gesicht geschrieben. Den ersten Matchball im Rennen um die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Nord vor eigenem Publikum vergeben, beim einzigen Gegentor Pech gehabt, zwischenzeitlich gehadert mit Schiedsrichterentscheidungen und eigenen Fehlleistungen – es gab Gründe, sich zu grämen. Und dennoch blieb Länge auf dem Boden der Tatsachen und sagte: „Es ist bitter für die Mannschaft, aber noch ist nichts passiert. Jetzt haben wir noch mal ein Endspiel.“Das findet am kommenden Samstag statt. Beim Tabellendritten VfR Neuburg. Der Sieger ist Vizemeister, dem SCB genügt auch eine Punkteteilung zur Teilnahme an der Landesliga-Relegation.
Die Gäste präsentierten sich clever, ließen nicht zu, dass Bubesheim seine Stärken im Kombinationsspiel und im schnellen Umschalten entfalten konnte. Zwar hatten die Gastgeber die erste Chance durch Esse Akpaloo, das 0:0 zur Pause ging aber in Ordnung. Dann nutzte das Kellerkind eiskalt die geschenkte Gelegenheit: Als SCB-Abwehrchef Waldemar Schaab mit seinem Torwart Markus Bader zusammenprallte, bugsierte Alexander Musaeus den Ball ins Netz – es sollte das goldene Tor zum Klassenerhalt sein (49.).
Bubesheim wollte den Rückstand unbedingt wettmachen. „Weiter, weiter“wurde zum meist verwendeten Zuruf auf dem Rasen. Aller- dings waren die Bemühungen etwas durchsichtig und irgendwie, so analysierte Länge, „waren die Gäste bissiger und spritziger“. In Sachen Torschuss kam zusätzlich das große Nervenflattern über den Tabellenzweiten. Tugay Demir scheiterte nach einem Klasse-Dribbling in den Strafraum am Torwart, weil er direkt auf den Mann zielte (65.). Zwei Minuten später hatte Christian Grau völlig freie Bahn, doch auch er traf vom Elfmeterpunkt exakt die breite Brust von Martin Müller. Im U-Bahn-Takt ging’s weiter, Axel Schnell setzte den Ball an den Querbalken (69.).
Damit freilich hatten die Gastgeber ihr Pulver verschossen. Je weniger dem Spitzenteam in der Folge einfiel, desto leichter hatte es das Kellerkind, den Ball und damit die Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Dass sich die Gäste mehr und mehr aufs Ballwegschlagen und Zeitschinden konzentrierten, kann ihnen keiner verdenken; das ist von der B-Klasse bis zur Weltmeisterschaft so üblich, wenn man in wichtigen Situationen knapp führt. Ebenfalls gängiges Geschäft ist, dass manche Bubesheimer (auch jenseits der Seitenlinie) den Schiedsrichter für die sich abzeichnende Niederlage verantwortlich machen wollten. Zu Unrecht übrigens, denn Dominik Fober unterliefen vor 150 Augenzeugen keine gravierenden Fehler und auch die fünf Minuten Nachspielzeit gingen so in Ordnung. Unter dem Strich hieß es eben: Bubesheim Null, Wörnitzstein-Berg Eins – und das war vor allem für die Jungen unter den sieggewohnten Bubesheimer schwer zu verkraften. SC Bubesheim M. Bader – Wagner, Eg gle, Schaab, Cevik – Hille, Länge – Tu. De mir, Grau, Schnell – Akpaloo