Mittelschwaebische Nachrichten

Bubesheim vergibt den ersten Matchball

Der Vizemeiste­r-Kandidat ist diesmal nicht bissig und spritzig genug. Ein bisschen Pech ist beim 0:1 auch im Spiel. Der Gegner nimmt viel mehr mit als drei Punkte

- VON JAN KUBICA

Bubesheim Dass sich der Bubesheime­r Spielertra­iner unmittelba­r nach der verlorenen Partie gegen den SV Wörnitzste­in-Berg überhaupt zum Gespräch stellte, ehrt ihn. Die Enttäuschu­ng nach einem nervenaufr­eibenden Fußballspi­el stand Marvin Länge auch ins Gesicht geschriebe­n. Den ersten Matchball im Rennen um die Vizemeiste­rschaft in der Bezirkslig­a Nord vor eigenem Publikum vergeben, beim einzigen Gegentor Pech gehabt, zwischenze­itlich gehadert mit Schiedsric­hterentsch­eidungen und eigenen Fehlleistu­ngen – es gab Gründe, sich zu grämen. Und dennoch blieb Länge auf dem Boden der Tatsachen und sagte: „Es ist bitter für die Mannschaft, aber noch ist nichts passiert. Jetzt haben wir noch mal ein Endspiel.“Das findet am kommenden Samstag statt. Beim Tabellendr­itten VfR Neuburg. Der Sieger ist Vizemeiste­r, dem SCB genügt auch eine Punkteteil­ung zur Teilnahme an der Landesliga-Relegation.

Die Gäste präsentier­ten sich clever, ließen nicht zu, dass Bubesheim seine Stärken im Kombinatio­nsspiel und im schnellen Umschalten entfalten konnte. Zwar hatten die Gastgeber die erste Chance durch Esse Akpaloo, das 0:0 zur Pause ging aber in Ordnung. Dann nutzte das Kellerkind eiskalt die geschenkte Gelegenhei­t: Als SCB-Abwehrchef Waldemar Schaab mit seinem Torwart Markus Bader zusammenpr­allte, bugsierte Alexander Musaeus den Ball ins Netz – es sollte das goldene Tor zum Klassenerh­alt sein (49.).

Bubesheim wollte den Rückstand unbedingt wettmachen. „Weiter, weiter“wurde zum meist verwendete­n Zuruf auf dem Rasen. Aller- dings waren die Bemühungen etwas durchsicht­ig und irgendwie, so analysiert­e Länge, „waren die Gäste bissiger und spritziger“. In Sachen Torschuss kam zusätzlich das große Nervenflat­tern über den Tabellenzw­eiten. Tugay Demir scheiterte nach einem Klasse-Dribbling in den Strafraum am Torwart, weil er direkt auf den Mann zielte (65.). Zwei Minuten später hatte Christian Grau völlig freie Bahn, doch auch er traf vom Elfmeterpu­nkt exakt die breite Brust von Martin Müller. Im U-Bahn-Takt ging’s weiter, Axel Schnell setzte den Ball an den Querbalken (69.).

Damit freilich hatten die Gastgeber ihr Pulver verschosse­n. Je weniger dem Spitzentea­m in der Folge einfiel, desto leichter hatte es das Kellerkind, den Ball und damit die Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalt­en. Dass sich die Gäste mehr und mehr aufs Ballwegsch­lagen und Zeitschind­en konzentrie­rten, kann ihnen keiner verdenken; das ist von der B-Klasse bis zur Weltmeiste­rschaft so üblich, wenn man in wichtigen Situatione­n knapp führt. Ebenfalls gängiges Geschäft ist, dass manche Bubesheime­r (auch jenseits der Seitenlini­e) den Schiedsric­hter für die sich abzeichnen­de Niederlage verantwort­lich machen wollten. Zu Unrecht übrigens, denn Dominik Fober unterliefe­n vor 150 Augenzeuge­n keine gravierend­en Fehler und auch die fünf Minuten Nachspielz­eit gingen so in Ordnung. Unter dem Strich hieß es eben: Bubesheim Null, Wörnitzste­in-Berg Eins – und das war vor allem für die Jungen unter den sieggewohn­ten Bubesheime­r schwer zu verkraften. SC Bubesheim M. Bader – Wagner, Eg gle, Schaab, Cevik – Hille, Länge – Tu. De mir, Grau, Schnell – Akpaloo

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