Mittelschwaebische Nachrichten
Bitte leise fahren
Wie ein Modellprojekt gegen laute Biker vorgeht
Neukirchen Die Bikersaison hat begonnen – das Frühlingswetter lockt Motorradfahrer aufs Land, wo die Strecken bergig und kurvig sind. Der Lärm strapaziert dann die Nerven der Anwohner. Deshalb appelliert die bayerische Polizei nun mit einem Modellprojekt in Niederbayern an die Vernunft der Motorradfahrer. Zwei im Landkreis Straubing-Bogen aufgestellte Lärmdisplays zeigen Bikern ab sofort an, ob sie zu laut und zu schnell fahren. So sollen sie animiert werden, vom Gas zu gehen.
Die Polizei setzt mit dem Projekt auf die Eigenverantwortung der Biker und erhofft sich einen positiven Effekt für die Anwohner, wie Timo Payer, Präsident des Bayerischen Polizeiverwaltungsamtes (PVA), am Montag an der Teststrecke bei Neukirchen (Landkreis Straubing-Bogen) sagte. Die Motorradfahrer würden nicht geblitzt oder fotografiert, sondern lediglich ihr Tempo und ihre Lautstärke gemessen. Auf Displays blinken – je nach Fahrweise – die Begriffe „Langsam“, „Leiser“oder „Danke“auf. Als zu laut gilt ein Motorengeräusch von über 82 Dezibel, was in etwa dem Geräusch eines kräftigen Benzinrasenmähers entspricht.
In den vergangenen Jahren hätten sich in der nun für das Modellprojekt ausgesuchten Region die Beschwerden über Motorradlärm gehäuft. Die in Baden-Württemberg bereits erfolgreich getesteten Lärmdisplays sollen nun auch in Bayern Abhilfe schaffen. Das Pilotprojekt soll bis zum Ende der Motorradsaison im Oktober laufen und anschließend ausgewertet werden. Die Kosten pro Anlage liegen nach Angaben eines PVA-Sprechers bei rund 20000 Euro. (dpa)