Mittelschwaebische Nachrichten
So vielfältig wie die Menschen
In Gebeten, Gesprächen, Impulsen und Meditationen zeigt die dritte Nacht der Kirchen und Kapellen am kommenden Freitag in Ursberg wie bunt die Kirche und der Glaube ist
Ursberg Im Augenblick bitten die Schwestern der St. Josefskongregation in ihren Gebeten verstärkt um gutes Wetter. Vor allem am kommenden Freitagabend sollte es trocken bleiben, denn dann findet in Ursberg zum dritten Mal die Nacht der Kirchen und Kapellen statt. Dieses nur alle zwei Jahre stattfindende Ereignis steht heuer unter dem Motto „Sprich nur ein Wort“.
Den Besuchern eröffnet sich ein breites Angebot, das so vielfältig ist, wie der Glaube der Menschen. Auch Weihbischof Florian Wörner, der wieder mit dabei sein wird, soll angetan gewesen sein, als er einen Blick auf das Programm werfen konnte. „Es ist für jeden was dabei. Man erkennt daran die ungeheure Breite der Kirche“, sagt Generaloberin Sr. Katharina Wildenauer, die zusammen mit der Diözesanratsvorsitzenden Hildegard Schütz und dem Ringeisen-Gymnasium die Organisation dieses Großereignisses stemmt.
„Die Kirche zeigt sich bunt und vielfältig, sie lebt durch Wort, Gebet, Stille, Taten oder einfach nur durch’s Dasein. Die Nacht der Kirchen und Kapellen macht den Reichtum unserer Gemeinschaft als Christen erfahrbar. Es ist aber immer wieder auch eine Entscheidung zwischen den verschiedenen Angeboten zur gleichen Zeit gefordert – dieses sich entscheiden müssen, ist auch ein Bild für unser Leben“, sagt Schwester Katharina.
Der Abend startet um 17.30 Uhr mit der Begrüßung vor dem Mutterhaus. Weihbischof Florian Wörner wird danach die feierliche Vesper mit den Schwestern in der Mutterhauskapelle zelebrieren. Wie bei der vergangenen Nacht der Kirchen und Kapellen ist auch wieder ein Gespräch Wörners und des Geistlichen Rats Klaus Bucher mit den Be- suchern geplant. In diesem Jahr dreht es sich um das Thema: „Der Heilige Geist – der unbekannte Gott?“.
Neu ist in diesem Jahr eine Lichtinstallation mit Musik, bei der das Mutterhaus ab Einbruch der Dunkelheit in verschiedenen Farben er- strahlt. Das Motto „Sprich nur ein Wort“wird vielfältig aufgegriffen und umgesetzt. So wird sich Direktor Walter Merkt um 20.30 Uhr am Ringeisen Denkmal mit Bibelworten und ihrer Bedeutung für das Dominikus-Ringeisen-Werk auseinandersetzen. Dabei soll laut Schwester Katharina die Besonderheit des Ortes Ursberg herausgestellt werden, wo das Miteinander so vieler Menschen, junger, alter, behinderter und den Schwestern gepflegt wird. Um Worte geht es auch in der Vorstellung neuer Gebetsformen und digitaler Angebote des Glaubenslebens in einem Klassenraum im Erdgeschoss des Ringeisen-Gymnasiums durch Pfarrer Dr. Ulrich Lindl und Frater Dominikus Hartmann.
Verschiedene musikalische Angebote, wie etwa Mathias Janettis Orgelimprovisation zu dem Stummfilm „Das Gastmahl des Belsazar“aus dem Jahr 1916 in der Kapelle St. Josef um 21 Uhr, oder der Auftritt der Hagenrieder Zupfnudeln in der Mutterhauskapelle um 21.30 Uhr sowie das Singen der AG Neues geistliches Lied des RingeisenGymnasiums mit Gedanken des Weihbischofs Wörner in der Pfarrkirche um 20.45 Uhr runden das Angebot ab. Ihre Sorgen und Nöte können die Besucher niederschreiben und entweder in eine „Klagemauer“stecken oder als Knoten der „Knotenlöserin“anvertrauen. Die Schwestern der St. Josefskongregation werden die Anliegen dann in ihr Gebet mit aufnehmen.
Neben dem meditativen Tanz der Tanzgruppe des Ringeisen-Gymnasiums im Kreuzgarten gibt es eine Reihe weiterer meditativer Impulse und Anregungen. In der Cafeteria des Gymnasiums besteht die Möglichkeit, sich zwischenzeitlich bei Fingerfood und Suppe zu stärken. Für die richtige Stimmung sorgen die Schwestern mit einem Lichterweg und zahllosen Kerzen, die die Nacht der Kirchen und Kapellen in mystisches Licht tauchen sollen. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.
Programm Das komplette Programm finden Sie im Internet unter http://ringeisen gymnasium.de/