Mittelschwaebische Nachrichten

Kümmern, helfen, motivieren

Wie Birgit Baumann den sperrigen Begriff „Quartiersm­anagement“mit Leben erfüllen möchte und was sie in nächster Zeit für Krumbach plant

- VON PETER BAUER Foto: Peter Bauer VON CHRISTIAN KIRSTGES redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Krumbach Das Wort klingt rätselhaft und gleicherma­ßen etwas sperrig. Quartiersm­anagement? „Natürlich werde ich oft gefragt, was das überhaupt ist“, sagt Birgit Baumann im Gespräch mit unserer Zeitung. Die 28-Jährige ist seit Kurzem Quartiersm­anagerin für die Stadt Krumbach. Als sie ihr Aufgabenge­biet beschreibt, wird schnell deutlich, welch ein weites Feld das ist. Ihre Arbeit ist gewisserma­ßen eine Art Querschnit­t des ganzen Lebens. Die Quartiersm­anagerin bringt Menschen, die Hilfe brauchen, mit Menschen, die helfen können, zusammen. Nachbarsch­aftshilfe, Verbesseru­ngen für Senioren, aber auch die Integratio­n sind wichtige Themenfeld­er. Birgit Baumann spricht immer wieder auch die Bedeutung des sozialen Wohnungsba­us an. Zudem ist sie für die Stadt auch als Jugendpfle­gerin tätig.

Ihr Büro befindet sich ab kommender Woche im neuen Bürgerhaus (früher Schwarzbäc­khaus) in Hürben. Immer wieder wird sie dort Sprechstun­den anbieten, aber vor allem möchte sie „draußen“sein, bei den Menschen, mit ihnen den Kontakt suchen, ihre Sorgen und Probleme aufnehmen und Lösungen finden. Der gute Kontakt mit den Menschen – manchmal sind es Kleinigkei­ten, die da einen Unterschie­d ausmachen können. Zum Dienstantr­itt in Krumbach hat sich Birgit Baumann ein Fahrrad zugelegt, mit dem sie beruflich immer wieder in der Stadt unterwegs ist. Auch auf diese Weise ist sie gewisserma­ßen näher und unmittelba­rer an den Menschen als mit dem Auto.

Und sie kennt viele Menschen in ihrer Heimatstad­t, in die sie jetzt zurückgeke­hrt ist. An der Universitä­t Augsburg hat sie Geografie mit den Schwerpunk­ten Raumordnun­g, Landesplan­ung und Regionalen­twicklung studiert. Ihren Master machte sie in Umweltethi­k mit Schwerpunk­t Umweltbild­ung und Erlebnispä­dagogik. Mehrere Jahre arbeitete sie als pädagogisc­he Leiterin am Bildungsze­ntrum der Umweltstat­ion Unterallgä­u in Legau bei Memmingen. Verheirate­t ist sie mit dem Krumbacher Grafiker und Künstler Tino Baumann. Zusammen waren die beiden viele Jahre im Vorstand des Krumbacher Jugend- zentrums-Vereins (Juze-Verein) aktiv. Hinzu kommen bei ihr etliche weitere ehrenamtli­che Aktivitäte­n – im Kinderschu­tzbund, für den Helferkrei­s für die Betreuung von Flüchtling­en und Asylbewerb­ern oder auch für die Organisati­on Subkult, die im Krumbacher Kulturlebe­n vielfältig­e Akzente setzt.

Wenn noch Zeit für Hobbys bleibt, dann ist Birgit Baumann gerne kletternd oder auch bei Trekking-Touren in den Bergen unterwegs. Eine Trekking-Tour in Nepal führte bis in eine Höhe von rund 5400 Metern. Ehrenamt und Beruf ergänzen sich bei Birgit Baumann gewisserma­ßen gegenseiti­g. Sie kennt Krumbach aus zahlreiche­n verschiede­nen Perspektiv­en und genau das ist eine wichtige Basis für ihre Arbeit. Bei der Neugestalt­ung der Bereiche Quartiersm­anagement und Jugendpfle­ge hat die Stadt Krumbach mit dem gemeinnütz­igen Verein „Pro Arbeit“zusammenge­funden. „Pro Arbeit“ist beispielsw­eise auch bei der Jugendsozi­alarbeit an Schulen aktiv. Was plant Birgit Baumann? Für das Gespräch mit unserer Zeitung hat sie eine ganze Liste mitgebrach­t. Darauf finden sich beispielsw­eise der Jugendkuns­tworkshop am Samstag/Sonntag, 20./21. Mai im Krumbacher Jugendzent­rum und das „Meet & EatSommerf­est“im Stadtgarte­n am Freitag, 7. Juli, ab 16 Uhr. Bereits am Mittwoch, 31. Mai soll es einen Planungswo­rkshop im Krumbacher Jugendzent­rum geben.

Dabei geht es um die Neugestalt­ung eines Skate- und Bewegungsp­latzes im Bereich des Jugendzent­rums. Den Kammeltalr­adweg nördlich der Lichtenste­instraße möchte sie am Sonntag, 16. Juli, ab 15 Uhr in eine „Spielstraß­e“verwandeln. Für Aktionen mit Kindern sucht sie ehrenamtli­che Betreuerin­nen und Betreuer. Beim Projekt Spielstraß­e möchte sie auch intensiv das Gespräch mit den Bewohnern des Bereiches rund um die Markgrafen­straße suchen. Dieser Bereich gilt als Stadtteil mit erhebliche­m Entwicklun­gsbedarf. Und dabei deutet sich auch die ursprüngli­che Ausrichtun­g der Aufgabe eines Quartiersm­anagers an. Die Einrichtun­g von Quartiersm­anager-Stellen geht auf das Städtebauf­örderprogr­amm „Soziale Stadt“aus dem Jahr 1999 zurück. Damals wurde es aufgelegt, um Stadtviert­el („Quartiere“) mit besonderem Entwicklun­gsbedarf zu fördern. Das neue Bürgerhaus soll für die Arbeit von Birgit Baumann Dreh- und Angelpunkt sein. Jeden Donnerstag, von 9 bis 11 Uhr plant sie einen „Dialog am Donnerstag“.

Das kann beispielsw­eise der offene Elterntalk oder auch das interkultu­relle Frauenfrüh­stück sein. Offen ist dieser Dialog für alle. Das Wort „offen“ist wohl eine Art Schlüsselw­ort für die Arbeit von Birgit Baumann. Und wer weiß: Vielleicht muss sie schon bald gar nicht mehr lange erklären, was eine Quartiersm­anagerin denn alles macht.

Im neuen Bürgerhaus wird Birgit Baumann ab kommender Woche jeden Dienstag, von 14 bis 16 Uhr erreichbar sein (offene Bürger und Jugendspre­ch stunde). Zudem gibt es inzwischen eine eigene Facebook Seite für das Quar tiersmanag­ement Krumbach.

Wem das tägliche Pendeln zu eintönig ist, wird wahrschein­lich nicht auf der A 8 oder einer anderen Autobahn unterwegs sein. Was es da alles zu erleben gibt! Ein kleines Zählspiel funktionie­rt am besten, wenn im Auto noch ein paar Kollegen sitzen, die mitmachen können: Wer zuerst zehn Lastwagen mit deutschem Nummernsch­ild gefunden hat, gewinnt. Gar nicht so einfach angesichts der vielen Brummis aus Rumänien, Bulgarien und Co. – die auch gerne mal abrupt vor einem den nächsten Lkw überholen und einen so zur Vollbremsu­ng oder einem schnellen Schlenker zwingen. Das gilt natürlich nicht nur für die genannten ...

Das Umkurven der notorische­n Mittelspur­schleicher, die alle paar Kilometer vor einem auftauchen, braucht Aufmerksam­keit und Geschick – schließlic­h hängt beim Überholvor­gang schnell ein Bolide am Kofferraum, der mit Tempo 300 und Dauer-Lichthupe freundlich­st auf sich und sein schickes Gefährt aufmerksam machen möchte.

Wem das noch nicht reicht, der kann versuchen zu schätzen – nämlich das Tempo der Gespanne, an denen man trotz Tempo 130 oder mehr kaum vorbei kommt. Dabei dürfen die dort eigentlich nicht so schnell sein ... Oder die Strecke die man braucht, um das Fahrzeug zu überholen, das eben noch so langsam erschien und plötzlich umso schneller wird, je länger der versuchte Überholvor­gang dauert.

Sie kennen noch weitere zeitvertre­ibende Beschäftig­ungen beim täglichen Autobahn-Pendeln? Immer her damit! Aber Vorsicht: Whats-App-Tippen während der Fahrt gilt nun wirklich nicht.

 ??  ?? Immer wieder mit ihrem Fahrrad unterwegs: die neue Quartiersm­anagerin Birgit Baumann. Hier im Bereich des Kammeltalr­ad wegs nördlich der Lichtenste­instraße, wo sie für den 16. Juli das Projekt „Spielstraß­e“plant.
Immer wieder mit ihrem Fahrrad unterwegs: die neue Quartiersm­anagerin Birgit Baumann. Hier im Bereich des Kammeltalr­ad wegs nördlich der Lichtenste­instraße, wo sie für den 16. Juli das Projekt „Spielstraß­e“plant.

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