Mittelschwaebische Nachrichten

Schülerzah­len im Landkreis: Gewinner und Verlierer

Die Anmeldunge­n an den Realschule­n und Gymnasien spiegeln auch die jüngsten Veränderun­gen in der Schullands­chaft wieder. 138 Kinder warten noch auf Prüfungser­gebnisse

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg Für 138 Schüler im Landkreis Günzburg ist der heutige Donnerstag ein ganz entscheide­nder Tag: Es ist der letzte Tag des Probeunter­richts an den Gymnasien und Realschule­n, der Tag, an dem die Viertkläss­ler in der mündlichen Prüfung noch einmal zeigen können, dass sie das Zeug dazu haben, die von ihnen gewünschte Schulart zu besuchen – obwohl ihre Noten im Übertritts­zeugnis dafür nicht ausgereich­t haben. An den meisten Schulen wird das Ergebnis des Probeunter­richts aber nichts mehr an der Zahl der Eingangskl­assen ändern, die sich durch die Anmeldunge­n ergeben. Vergleicht man das Material, das am Montag im Kultur-, Jugendund Sportaussc­huss des Kreistags vorgestell­t wurde, zeigt sich ganz deutlich: Durch die Öffnung der Maria-Ward-Schulen Günzburg für Buben und die der Zimmermann­Realschule Günzburg für Mädchen gibt es klare Gewinner bei den Anmeldezah­len – und auch einen deutlichen Verlierer.

Eindeutig gewonnen hat die Dominikus-Zimmermann-Realschule, die erst vor Kurzem den Zusatz „für Knaben“aus ihrem Namen gestrichen hat. 50 Kinder haben sich dort angemeldet, neun von ihnen durchlaufe­n noch den Probeunter­richt. Acht Mädchen sind bereits sicher auf der Realschule, zwei weitere beenden heute den Probeunter­richt. Für die Realschule bedeutet das: Zwei Eingangskl­assen kommen in jedem Fall zustande. Im laufenden Schuljahr hatte die Realschule lediglich 39 Anmeldunge­n, davon elf im Probeunter­richt. Nur mit einer Ausnahmege­nehmigung konnten zwei Eingangskl­assen gebildet werden.

Auch an der Maria-Ward-Realschule Günzburg sind die Schülerzah­len im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe geschossen. 53 Mädchen und 13 Buben haben sich bereits fest angemeldet, 15 Mädchen und vier Buben machen noch die Aufnahmepr­üfungen. Die Realschule dürfte damit nach längerer Pause wieder drei Eingangskl­assen zusammen bekommen, im Vorjahr waren es noch zwei fünfte Klassen bei 40 Anmeldunge­n und 14 Mädchen im Probeunter­richt.

Eine hohe Quote an Kindern im Probeunter­richt hat auch die Staatliche Realschule Krumbach: 68 Kindern, die den erforderli­chen Notenschni­tt von mindestens 2,66 bereits mitbringen, stehen 18 Kinder gegenüber, die es über den Probeunter­richt versuchen. Drei Eingangskl­assen werden voraussich­tlich hier entstehen.

Die Ichenhause­r Hans-MaierReals­chule wird vermutlich wie in den vergangene­n Jahren ebenfalls auf drei fünfte Klassen kommen. Hier haben sich 66 neue Fünftkläss­ler fest angemeldet, 19 Kinder ab- solvieren heute die mündlichen Prüfungen des Probeunter­richts.

Einen deutlichen Rückgang bei den Anmeldezah­len verzeichne­n dagegen die Markgrafen-Realschule Burgau und die Christoph-vonSchmid-Realschule Thannhause­n. Waren es in Burgau im laufenden Schuljahr noch 54 Anmeldunge­n und stolze 34 Teilnehmer am Probeunter­richt, haben sich dieses Jahr nur 36 Kinder fest angemeldet, den Probeunter­richt beenden heute 16 Kinder. Die Zahl der Eingangskl­assen wird von drei auf zwei sinken. Die Thannhause­r Realschule musste im aktuellen Schuljahr wegen des großen Zulaufs sogar fünf Eingangskl­assen bilden bei insgesamt 122 Anmeldunge­n plus 13 Probe-Schülern. Für das Schuljahr 2017/2018 steht dagegen nun die niedrigste Anmeldezah­l der vergangene­n fünf Jahre. Sie liegt bei 91 plus 15 im Probeunter­richt. Wie in den übrigen Jahren dürften hier wieder vier Eingangskl­assen gebildet werden.

Im Krumbacher Simpert-Krae- mer-Gymnasium findet derzeit der Probeunter­richt für das SKG und das Ursberger Ringeisen-Gymnasium gemeinsam statt. Jeweils fünf Kinder versuchen, ihre Chance im zweiten Anlauf auf die beiden Gymnasien zu nutzen. 106 Kinder sind bereits fest am SKG angemeldet, das wie in den Vorjahren wieder vier Eingangskl­assen bilden dürfte. In Ursberg sind 98 Kinder fest angemeldet, auch hier sind vier Eingangskl­assen vorgesehen. Beide Gymnasien verzeichne­n einen leichten Anstieg der Schülerzah­len im Vergleich zum Vorjahr.

Deutlich weniger Kinder haben sich dafür am Dossenberg­er-Gymnasium Günzburg angemeldet: Hier dürften erstmals seit Langem nur drei Eingangskl­assen zustande kommen. Das Dossenberg­er scheint damit der klare Verlierer der Schulöffnu­ngen in Günzburg zu sein – denn nur 65 Kinder werden sicher in die fünften Klassen dieser Schule gehen. Fünf weitere Kinder probieren es noch mit dem Probeunter­richt. Im laufenden Schuljahr sind 104 Kinder dort angemeldet gewesen, elf davon haben den Probeunter­richt besucht.

Den Probeunter­richt am St. Thomas Gymnasium Wettenhaus­en besuchen so viele Kinder wie schon lange nicht: 14 Kinder wählten dieses Jahr diese Möglichkei­t, um zusammen mit den 74 bereits fest angemeldet­en dort den Unterricht besuchen zu dürfen. Im vergleich zu den relativ starken beiden Vorjahren sind die Anmeldezah­len zwar etwas zurückgega­ngen, drei Eingangskl­assen dürften es hier jedoch jedenfalls wieder werden.

Nahezu verdoppelt hat sich die Zahl der angemeldet­en Kinder am Maria Ward Gymnasium Günzburg. 51 Mädchen und zwölf Buben sind dort angenommen worden, sieben Buben und sechs Mädchen haben heute ihre letzten Prüfungen im Probeunter­richt. Ihr Abschneide­n entscheide­t auch darüber, ob das Gymnasium wie in den Vorjahren zwei oder sogar drei Eingangskl­assen schafft.

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