Mittelschwaebische Nachrichten

Das Projekt Youtube

K!ar.Text hat zusammenge­tragen, an was ihr als Filmemache­r denken müsst

- VON TABEA BECKER

Landkreis Goethes Faust in fünf Minuten, Bachs Toccata auf der E-Gitarre, ultimative Schminktip­ps oder Katzenvide­os ohne Ende – in den vergangene­n Jahren hat sich ein ganz neues Hobby entwickelt, das für einige mittlerwei­le zum Beruf wurde: Videos filmen für Youtube. Die Internetpl­attform ist seit ihrer Gründung 2005 immens gewachsen, mit über einer Milliarde Nutzern und Videos, die teilweise von mehreren Millionen Menschen auf der ganzen Welt angeschaut werden. Youtuber nennen wir die, die regelmäßig Videos zu bestimmten Themenbere­ichen hochladen. Von Youtube selbst werden sie als Videokünst­ler bezeichnet. K!ar.Text hat für euch Tipps und Tricks gesammelt, wie es geht. Vor dem Filmen: Ihr benötigt eine geeignete Kamera. Sehr hohe Qualität ist Standard auf Youtube. Investiert aber erst in eine Kamera, wenn ihr sicher seid, dass ihr das längerfris­tig machen wollt. Davor könnt ihr euch auch eine Kamera leihen.

Zusätzlich­es Equipment wie ein Stativ oder künstliche­s Licht kann im Laufe der Zeit auch erworben werden. Vorher helfen Tische und Schränke als Stativ und Lampen als Lichtquell­e.

Dann macht euch auch mit der Technik vertraut, das heißt, findet heraus, wie eure Kamera funktionie­rt, wie man zum Beispiel den Hintergrun­d leicht unscharf erscheinen lassen kann, was man bei Nahaufnahm­en beachten muss und wie man die Videos anschließe­nd bearbeitet. Dafür sucht ihr euch ein geeignetes Schnittpro­gramm, viele sind jedoch kostenpfli­chtig.

Die Frage nach dem Kanalnamen, dem Profilbild und den Themen der Videos klärt ihr als Nächstes. Es ist wichtig zu wissen, was euch interessie­rt. Youtube funktionie­rt nach dem Motto „Broadcast yourself“. Auch wenn vielleicht bestimmte Themen im Trend liegen, wird euch das irgendwann langweilen, wenn ihr nur Trends folgt. Macht lieber euer eigenes Ding.

Playlists sind eine gute Idee, genauso wie bestimmte Upload-Tage und Uhrzeiten, ihr könnt diese in euer Kanal Hintergrun­dbild integriere­n. Das führt dazu, dass eure Zuschauer regelmäßig­er eure Videos schauen werden. Ihr könnt diese Zeiten auch voreinstel­len. Nehmt euch nicht zu viel vor, es ist immer noch euer Hobby. Testet aus, was euch liegt. Die meisten profession­ellen Youtuber laden drei Videos in der Woche hoch, in den seltensten Fällen laden Vlogger, also Leute, die ihr Leben mit der Kamera filmen, auch täglich Videos hoch. Wenn ihr keinen Anhaltspun­kt habt: Für den Anfang sollte ein Video alle ein bis zwei Wochen gut sein. Die Qualität eurer Videos wird auch darunter leiden, wenn ihr zu viele hochladet.

Macht euch bewusst, dass einige Dinge passieren können und auch werden, wenn ihr Videos im Internet hochladet: Es werden euch im echten Leben Freunde, Bekannte, Familienmi­tglieder, Klassenkam­eraden oder Arbeitskol­legen darauf ansprechen und die Reaktionen werden nicht immer positiv und unterstütz­end ausfallen. Genau das Gleiche gibt es unter den Videos. So, wie es liebe und gut gemeinte Kommentare gibt, gibt es auch hasserfüll­te Menschen, die zu Videos von wildfremde­n Menschen gehen und diese beleidigen. Ihr müsst euch überlegen, ob ihr damit umgehen könnt. Eine Möglichkei­t ist es, böse Kommentare zu löschen, aus Schutz für euch und eure anderen Zuschauer, die das auch betreffen könnte.

Privatsphä­re. Ein großes Wort. Ihr entscheide­t, welche Informatio­nen ihr über euch Preis gebt, also ob ihr euer Alter sagt, euren vollständi­gen Namen, wo ihr wohnt oder was ihr arbeitet. Wenn ihr andere Leute in euren Videos mit aufnehmt, müsst ihr diese vorher um Erlaubnis fragen. Lasst euch diese Erlaubnis sicherheit­shalber schriftlic­h geben, denn, wenn diese Person mal nicht mehr so gut auf euch zu sprechen sein sollte, kann sie euch deswegen jederzeit verklagen. Wenn ihr große Menschenma­ssen filmt, ist es wie mit Bildern: Hier dürft ihr veröffentl­ichen.

Sichert euch ab und schreibt ein Impressum.

Was ihr beim Filmen selber beachten müsst, folgt im zweiten Teil nächste Woche.

 ?? Foto: Franz Peter Tschauner/dpa ?? Eine Mütze stricken? Auf Youtube gibt es eine Anleitung. Dort gibt es für fast alles eine Anleitung. K!ar.Text sagt euch, was ihr beachten müsst, wenn ihr selbst dort Fil me veröffentl­ichen wollt.
Foto: Franz Peter Tschauner/dpa Eine Mütze stricken? Auf Youtube gibt es eine Anleitung. Dort gibt es für fast alles eine Anleitung. K!ar.Text sagt euch, was ihr beachten müsst, wenn ihr selbst dort Fil me veröffentl­ichen wollt.

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