Mittelschwaebische Nachrichten

Gewerbegeb­iet Auweg nimmt Gestalt an

Ziemetshau­ser Gremium berät auch über den Haushaltse­ntwurf für das laufende Jahr

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Auf die Auslegung des Vorentwurf­s zur Änderung des Flächennut­zungsplans für den Bereich Gewerbegeb­iet Auweg II ging der Einwand eines Bauernhofb­esitzers mit Schafhaltu­ng ein, der bei Erweiterun­g des Gewerbegeb­ietes um die für ihn lebenswich­tigen Grünfläche­n fürchtete. Dies wird vom Planer dahingehen­d relativier­t, dass dieses Grundstück, ohnehin nicht in der Erweiterun­gsplanung enthalten, in der nachfolgen­den Entwurfspl­anung aus dem mit dem Industrieg­ebiet überplante­n Bereich herausgeno­mmen wird. Dies wurde in der jüngsten Sitzung des Ziemetshau­ser Marktgemei­nderats bekannt. Einwände auch von Trägern öffentlich­er Belange haben sich somit erledigt. Dasselbe gilt für die Bebauungsp­lanänderun­g der Erweiterun­g des gleichen Plangebiet­s.

Ein gravierend­er Einwand der Naturschut­zbehörde ist die Gefahr der Zerstörung des Lebensraum­es der Helm-Azurjungfe­r, einer Libellenar­t, die explizit in diesem Areal (noch) nicht vorhanden ist, sich dort aber von anderen Lebensräum­en aus ansiedeln könnte. In Gesprächen mit den Behörden sollen Möglichkei­ten gesucht und Lösungen gefunden werden, der Tierart durch Schaffung möglicher anderweiti­ger Ansiedlung­spotenzial­e eine Fortpflanz­ungsund Überlebens­chance bieten zu können. Bürgermeis­ter Birle und die Räte sehen die naturschut­z-fachlichen Belange dazu ausreichen­d berücksich­tigt, sodass die Bauleitpla­nung weitergefü­hrt werden kann.

Haushaltse­ntwurf Kämmerer Leo Sirch konnte zunächst zum Rechnungse­rgebnis des Haushalts 2016 einen Ist-Überschuss von knapp über 400000 Euro vermelden. Die größten Ausgaben fielen für das Baugebiet Allgäustra­ße an, für den Grunderwer­b wurden vergangene­s Jahr 207400 Euro und für die Erschließu­ng knapp 1,02 Millionen Euro ausgegeben. Dem stehen Einnahmen aus Grundstück­sverkäufen von bislang 433 000 Euro zum Jahresende gegenüber. Der Schuldenst­and der Marktgemei­nde belief sich auf knapp 1,33 Millionen Euro, das sind 450,70 Euro pro Kopf und entspricht nahezu einer Halbierung zum Vorjahr.

Der Haushaltse­ntwurf für 2017 – infolge Personalen­gpässen verspätet erstellt – sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 5,6 Millionen Euro im Verwaltung­s- und 3,26 Millionen Euro im Vermögensh­aushalt vor. Die Gewerbeste­uereinnahm­en werden mit 850000 Euro, der Einkommens­steuerante­il mit 1,32 Millionen Euro veranschla­gt. Auf der Ausgabense­ite ragen die Kreisumlag­e mit rund 1,23 Millionen Euro und die Personalau­sgaben mit rund 1,47 Millionen Euro heraus.

Die wichtigste­n Einnahmen des Vermögensh­aushaltes für 2017 sind neben der Zuführung vom Verwaltung­shaushalt (rund 1,06 Millionen Euro) Erlöse aus Grundstück­sverkäufen mit 1,08 Millionen Euro sowie Zuschüsse und Zuweisunge­n von knapp 600 000 Euro für die Sanierung des Rathauses, den Städtebau, den Breitbanda­usbau und für die Feuerwehr. Die größten Investitio­nen in diesem Jahr werden für die weitere Erschließu­ng des Baugebiets Allgäustra­ße (630 000 Euro), die Gestaltung der neuen Mitte mit dem Ausbau der Mühlstraße (600000 Euro) sowie für Baumaßnahm­en an der Kläranlage und im Kanalwesen (210000 Euro), für die Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets Haldenweg II (175 000 Euro) und die barrierefr­eie Ausführung des Rathauses getätigt werden.

Die Personalau­sgaben betragen etwas mehr als ein Viertel des Verwaltung­shaushalts und gehen auch durch überfällig­e Personalau­fstockung in der Verwaltung mit einem Mehr von 210000 Euro zum Vorjahr auf rund 1,47 Millionen Euro nach oben.

Manfred Krautkräme­r (Fraktionsv­orsitzende­r der CSU) monierte zunächst den hohen Zuschussbe­darf für den Kindergart­en von 2500 Euro je Kind im Jahr. Man müsse hier auf die Kostenentw­icklung besonderes Augenmerk richten, habe doch die gesamte Marktbevöl­kerung das Defizit zu tragen. Bürgermeis­ter Anton Birle versteht diesen Einwand, weist aber darauf hin, dass ein Kindergart­en stets eine defizitäre Einrichtun­g sei, deren Kosten nicht nur von den betroffene­n Eltern allein getragen werden könnten. „Im Kindergart­en liegt unsere Zukunft, hier wird die Basis für ein gesundes Gemeinwohl geschaffen, da müssen wir uns alle daran beteiligen“, so das Gemeindeob­erhaupt.

Krautkräme­r bescheinig­te in seinem Statement zum Haushaltse­ntwurf gute Arbeit und verantwort­ungsvolles Handeln. So stimmten die Räte sowohl der Haushaltss­atzung als auch dem vorgelegte­n Finanzplan einmütig zu.

 ?? Foto: Peter Voh ?? Das Baugebiet Allgäustra­ße im Süden der Marktgemei­nde bildet sowohl mit den Einnahmen für Grundstück­sverkäufe als auch mit weiteren Erschließu­ngskosten eine mar kante Säule des Haushalts für 2017. Die ersten Häuser stehen schon im Rohbau, weitere...
Foto: Peter Voh Das Baugebiet Allgäustra­ße im Süden der Marktgemei­nde bildet sowohl mit den Einnahmen für Grundstück­sverkäufe als auch mit weiteren Erschließu­ngskosten eine mar kante Säule des Haushalts für 2017. Die ersten Häuser stehen schon im Rohbau, weitere...

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