Mittelschwaebische Nachrichten
Nicht nur sechs Punkte sind weg
Sportgerichtsurteil gegen den TSV Burgau beeinflusst den Abstiegskampf
Landkreis Zu großen Teilen fiel das Urteil des Sportgerichts im FußballKreis Donau gegen den TSV Burgau erwartungsgemäß aus. Wegen unzulässigen Einsatzes eines Spielers verliert das Team aus der Kreisliga West die Partie und drei zusätzliche Punkte.
Eigentlich hatten die Burgauer die Partie beim SV Holzheim 4:1 gewonnen, doch in der Schlussphase kam ein noch bei den A-Junioren spielberechtigter junger Erwachsener zum Einsatz, der zuvor am gleichen Tag schon in der zweiten Mannschaft gespielt hatte. Doch Jugendspieler dürfen nur an einem Spiel pro Kalendertag teilnehmen. Deshalb hat der SV Holzheim am „grünen Tisch“2:0 gewonnen und kann bereits vor dem Saisonfinale den Klassenerhalt feiern.
Doch der Verlust von insgesamt sechs Zählern ist nicht die einzige Strafe für den TSV Burgau. Obendrein wird Abteilungsleiter Dominik Brenner mit einer Funktionssperre bis 17. August belegt und der Verein erhält eine Geldstrafe in Höhe von 200 Euro.
Gerüchte, nach denen der Einsatz des Spielers kein Unfall gewesen sein soll, sind für den Burgauer Trainer Konrad Nöbauer „völliger Blödsinn“. Aus seiner Perspektive handelte es sich um „eine Verkettung richtig blöder Umstände“. Ihm sei auch in dem Moment nicht bewusst gewesen, dass der Spieler noch als A-Jugendlicher gilt.
Mit seinen Worten schafft Nöbauer natürlich nicht alle Spekulationen aus der Welt. Auch wenn man dem scheidenden Burgauer Trainer glauben möchte, bleibt dem Ganzen doch ein fader Beigeschmack erhalten. Und während die sechs Punkte den Marktgräflern in der Tabelle nur unwesentlich schaden, wittert man bei GrünWeiß Ichenhausen Verrat. Nicht nur in Hinsicht auf diese Partie übrigens, denn das eigene Spiel gegen Reisensburg-Leinheim am vergangenen Sonntag wurde von einer nicht gerade überzeugenden Schiedsrichterleistung und einer seltsam langen Nachspielzeit beeinflusst.
Doch nun ist es eben so, dass Ichenhausen im Kampf gegen den dritten Abstiegsplatz die deutlich schlechteren Karten gegenüber dem einzigen weiteren Kandidaten TSG Thannhausen besitzt. Grün-Weiß hat es sich ein Stück weit selbst zuzuschreiben, dass der Verein wohl den Gang in die Kreisklasse antreten muss. Seit der Winterpause gab’s lediglich sieben von 36 möglichen Punkten, der letzte und einzige Sieg datiert vom 2. April, dann noch die Niederlage gegen den schon lange abgestiegenen Lokalrivalen Türk Spor – das ist einfach zu wenig und für Grün-Weiß wird es deshalb fast unmöglich, die Liga zu halten. Aber eben nur fast. Gewinnt nämlich Ichenhausen den finalen Showdown in Holzheim und verliert die TSG Thannhausen, die sich schon gerettet wähnte, im Derby gegen den SV Mindelzell, ist das nächste Drama nach dem überraschenden Abstieg der Wiesenbacher perfekt. Dann nämlich wäre plötzlich der frühere Bayernligist Thannhausen, Aushängeschild des Landkreis-Fußballs über Jahrzehnte, in der Kreisklasse angelangt. Dramatik pur also in Holzheim und Thannhausen.