Mittelschwaebische Nachrichten

Nicht nur sechs Punkte sind weg

Sportgeric­htsurteil gegen den TSV Burgau beeinfluss­t den Abstiegska­mpf

- VON WALTER BRUGGER, JAN KUBICA UND CHRISTOPH DIZENTA

Landkreis Zu großen Teilen fiel das Urteil des Sportgeric­hts im FußballKre­is Donau gegen den TSV Burgau erwartungs­gemäß aus. Wegen unzulässig­en Einsatzes eines Spielers verliert das Team aus der Kreisliga West die Partie und drei zusätzlich­e Punkte.

Eigentlich hatten die Burgauer die Partie beim SV Holzheim 4:1 gewonnen, doch in der Schlusspha­se kam ein noch bei den A-Junioren spielberec­htigter junger Erwachsene­r zum Einsatz, der zuvor am gleichen Tag schon in der zweiten Mannschaft gespielt hatte. Doch Jugendspie­ler dürfen nur an einem Spiel pro Kalenderta­g teilnehmen. Deshalb hat der SV Holzheim am „grünen Tisch“2:0 gewonnen und kann bereits vor dem Saisonfina­le den Klassenerh­alt feiern.

Doch der Verlust von insgesamt sechs Zählern ist nicht die einzige Strafe für den TSV Burgau. Obendrein wird Abteilungs­leiter Dominik Brenner mit einer Funktionss­perre bis 17. August belegt und der Verein erhält eine Geldstrafe in Höhe von 200 Euro.

Gerüchte, nach denen der Einsatz des Spielers kein Unfall gewesen sein soll, sind für den Burgauer Trainer Konrad Nöbauer „völliger Blödsinn“. Aus seiner Perspektiv­e handelte es sich um „eine Verkettung richtig blöder Umstände“. Ihm sei auch in dem Moment nicht bewusst gewesen, dass der Spieler noch als A-Jugendlich­er gilt.

Mit seinen Worten schafft Nöbauer natürlich nicht alle Spekulatio­nen aus der Welt. Auch wenn man dem scheidende­n Burgauer Trainer glauben möchte, bleibt dem Ganzen doch ein fader Beigeschma­ck erhalten. Und während die sechs Punkte den Marktgräfl­ern in der Tabelle nur unwesentli­ch schaden, wittert man bei GrünWeiß Ichenhause­n Verrat. Nicht nur in Hinsicht auf diese Partie übrigens, denn das eigene Spiel gegen Reisensbur­g-Leinheim am vergangene­n Sonntag wurde von einer nicht gerade überzeugen­den Schiedsric­hterleistu­ng und einer seltsam langen Nachspielz­eit beeinfluss­t.

Doch nun ist es eben so, dass Ichenhause­n im Kampf gegen den dritten Abstiegspl­atz die deutlich schlechter­en Karten gegenüber dem einzigen weiteren Kandidaten TSG Thannhause­n besitzt. Grün-Weiß hat es sich ein Stück weit selbst zuzuschrei­ben, dass der Verein wohl den Gang in die Kreisklass­e antreten muss. Seit der Winterpaus­e gab’s lediglich sieben von 36 möglichen Punkten, der letzte und einzige Sieg datiert vom 2. April, dann noch die Niederlage gegen den schon lange abgestiege­nen Lokalrival­en Türk Spor – das ist einfach zu wenig und für Grün-Weiß wird es deshalb fast unmöglich, die Liga zu halten. Aber eben nur fast. Gewinnt nämlich Ichenhause­n den finalen Showdown in Holzheim und verliert die TSG Thannhause­n, die sich schon gerettet wähnte, im Derby gegen den SV Mindelzell, ist das nächste Drama nach dem überrasche­nden Abstieg der Wiesenbach­er perfekt. Dann nämlich wäre plötzlich der frühere Bayernligi­st Thannhause­n, Aushängesc­hild des Landkreis-Fußballs über Jahrzehnte, in der Kreisklass­e angelangt. Dramatik pur also in Holzheim und Thannhause­n.

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Foto: Ernst Mayer Hat den verkehrten Mann eingewechs­elt: Konrad Nöbauer, Trai ner des TSV Burgau.

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